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Vermögensverwalter Thomas Heidel Welche Zukunft dem Bitcoin blüht

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In Deutschland soll der Anleger vor Verlusten beim Handel mit Bitcoin geschützt werden, indem Kryptowährungen als Finanzinstrumente eingestuft werden und somit Geschäfte erlaubnispflichtig sind. Sicherheitsbedenken mit den Stichworten Kursmanipulation, Betrug, Diebstahl, Goldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Anlegerschutz stehen im Vordergrund. Des Weiteren haben sich die staatlichen Regulierungsorgane gegenüber der Zulassung von Bitcoin-Produkten zum Börsenhandel widerspenstig gezeigt. Die US-Aufsichtsbehörde verweigert bisher die Zulassung eines Bitcoin-ETF. Selbst bei sehr spekulativ eingestellten Anlegern haben Cyberdiebstähle und Unregelmäßigkeiten an den meist privatwirtschaftlich organisierten Krypto-Börsen, wo ein Großteil des Handels stattfindet, Bedenken ausgelöst.

Wie sich der Preis des Bitcoins entwickeln wird

Extreme Differenzen bestehen bei der Wertbestimmung des Bitcoins. Die Bandbreite der Kursprognosen ist sehr groß. Skeptiker, wie der Nobelpreisträger Nouriel Roubini, erkennen für den Bitcoin wegen des hohen Stromverbrauchs eher einen negativen Wert. Der frühere Chef-Ökonom des Internationalen Währungsfonds Kenneth Rogoff sieht den Bitcoin in zehn Jahren viel wahrscheinlicher bei 100 Dollar als bei 100.000. Ein Vertreter der Bitcoin-Fangemeinde, Robert Küfner, der „Guru“ der Berliner Kryptoszene, rechnet langfristig mit einem sechsstelligen Bitcoin-Kurs. Der Risikokapitalgeber Tim Draper erwartet für das Jahr 2022 sogar Bitcoin-Kurse von 250.000 Dollar. Etwas bescheidener gibt sich Thomas Lee von Fundstrat Global Advisors, der seine Bitcoin-Prognose von 25.000 kürzlich auf 15.000 Dollar zurückgenommen hat, allerdings als Ziel zum Jahresende.

Die Herstellungskosten des Bitcoin werden aktuell auf 6.000 bis 7.000 Dollar geschätzt, weshalb viele Bitcoin-Miner mit hohen Energiekosten das „Schürfen“ von Bitcoins schon aufgegeben haben sollen. Kursprognosen beim Bitcoin hatten in den letzten Jahren eines gemeinsam: Sie lagen alle eher falsch. Einen Kursverfall von 80 Prozent hat der Bitcoin in seiner kurzen Geschichte schon mehrmals erlebt. Es bleibt die Frage, von welchem Niveau aus der nächste Absturz beginnt.

Vertrauen entscheidet

Die Wirtschaft ist sehr an der Blockchain-Technologie interessiert. Ob allerdings dezentral privatwirtschaftlich entstandenes „virtuelles Geld“ das Vertrauen der Nutzer gewinnen kann und sich gegenüber staatlich geschöpftem Geld behaupten wird, darf bezweifelt werden. Es besteht eher die Möglichkeit einer unter bestimmten Voraussetzungen staatlich geduldeten Parallelexistenz. Kryptowährungen befinden sich noch in der Entwicklungsphase.

Für die Zukunft des Bitcoin stellt sich die Frage, ob „neuere“ Kryptowährungen nicht besser, effizienter oder einfacher reproduzierbar sind. Durch höhere Regulierung und größere Transparenz könnten digitale Währungen auch das Vertrauen von institutionellen Geldanlegern gewinnen.

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