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Aktualisiert am 20.03.2020 - 17:44 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

Vermögensverwalter über Aktienindex Warum der Dax sich nicht als Benchmark eignet

SAP bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das Jahr 2019 mit Nicola Leske (Leiterin Unternehmenskommunikation), Christian Klein (Co-Vorstandssprecher), Jennifer Morgan (Co-Vorstandssprecherin) und Luka Mucic (Finanzvorstand): Der Softwarekonzern ist das größte Unternehmen im Dax.
SAP bei der Präsentation der Geschäftszahlen für das Jahr 2019 mit Nicola Leske (Leiterin Unternehmenskommunikation), Christian Klein (Co-Vorstandssprecher), Jennifer Morgan (Co-Vorstandssprecherin) und Luka Mucic (Finanzvorstand): Der Softwarekonzern ist das größte Unternehmen im Dax. | Foto: imago images / Arnulf Hettrich
Thomas Buckard
Bild: MPF

Keine Frage: Das Corona-Virus ist derzeit auch an den internationalen Finanzmärkten das dominierende Thema. Die Folgen für die infizierten Menschen, die Weltwirtschaft und damit auch für die Aktienmärkte sind bislang kaum absehbar. Zumindest hat die Pandemie erst einmal die Rekordjagd bei Dax, Dow und Co unterbrochen.

Der Dax hat im Handelsverlauf des 22. Januar mit 13.640 Punkten so hoch notiert wie noch nie, seitdem aber etwas korrigiert. Erfahrungsgemäß schenken Anleger bestimmten Marken große Bedeutung – doch meistens hat dies vor allem psychologische Gründe. Ein Beispiel: Bei Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit gilt bei den Zinsen die Null-Prozent-Marke als entscheidend. Dabei ist es faktisch nur von untergeordneter Bedeutung, ob die Rendite nun 0,1, 0,0 oder minus 0,1 Prozent beträgt. Nach Abzug der Inflation fahren Anleger so oder so einen Verlust ein.

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So sind auch die verschiedenen Marken beim Dax kaum von Relevanz, sei es ein neues Verlaufshoch, ein neuer Schlussrekord oder Marken wie 13.000 oder 14.000 Punkte. Das gilt auch für die verschiedenen charttechnischen Marken. Dazu kommt, dass der Dax aufgrund seiner Berechnung und Zusammensetzung nur eingeschränkt aussagefähig ist.

International unübliche Berechnung

Beim Dax handelt es sich um einen Performance-Index, der die Dividenden mit einbezieht. Deren durchschnittliche Rendite beläuft sich derzeit auf rund drei Prozent. Fast die Hälfte der historischen Wertentwicklung des deutschen Standardwerte-Barometers beruht somit auf den Gewinnausschüttungen. Im internationalen Vergleich – fast alle anderen Indizes lassen bei ihrer Berechnung die Dividenden außen vor – „manipuliert“ das den Dax gewissermaßen nach oben. So ist der Dax als Kursindex noch spürbar weiter von seinem Allzeithoch entfernt als der Performance-Dax.

Außerdem umfasst das gängige deutsche Aktien-Barometer gerade einmal 30 Titel. Das sind eigentlich zu wenige, um damit die Entwicklung am breiten Aktienmarkt realistisch abzubilden. Indizes wie der Euro-Stoxx 600 oder der S&P 500 sind deutlich breiter gestreut und damit näher dran an den entsprechenden Aktienmärkten. Noch mehr gilt das für den MSCI World.

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