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Aktualisiert am 27.01.2020 - 15:58 Uhrin RisikomanagementLesedauer: 4 Minuten

Vermögensverwalter über Aktienjahr Warum Risikopuffer jetzt nötig sind

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Folglich ist es sinnvoll, bei verhalten optimistischem Ausblick auch Finanzinstrumente ins Portfolio aufzunehmen, welche der Anlageklasse Aktien zuzurechnen sind, jedoch einen Risikopuffer aufweisen. Dabei ist klar: Dieser muss mit einer Deckelung des Gewinns bezahlt werden, jedoch kann auch bei einer Seitwärtsbewegung des Aktienmarktes eine attraktive Rendite erzielt werden.

Ein Beispiel: Wenn ein Engagement bei einem Wachstumstitel wie Amazon angedacht ist, kann die Investitionssumme 50 zu 50 geteilt werden. Die eine Hälfte fließt dann in die Aktie selbst, die andere in ein Discountzertifikat mit einer Laufzeit von einem Jahr und einer maximalen Rendite von rund sechs Prozent pro annum. Das kann durchaus lukrativ sein. Selbst bei einem um 15 Prozent fallenden Aktienkurs in den nächsten zwölf Monaten verbucht der Amazon-Discounter noch immer in etwa sechs Prozent Gewinn und puffert somit den Gesamtverlust. Läuft die Aktie dagegen nach oben, wird der Anstieg erst ab einem Plus von sechs Prozent gedeckelt. Das entspricht immerhin knapp dem Wert, den Aktien historisch betrachtet auf Sicht eines Jahres zurücklegen. Es kann auch, um das Risiko noch stärker zu reduzieren, alternativ zu einem Aktieneinzeltitel ein Aktienindex unterlegt werden.

Zusammensetzung prüfen

Der Einbau von Risikopuffern ist natürlich nur ein Bestandteil einer Gesamtstrategie: Basis ist immer die persönliche Asset Allocation, die erfahrungsgemäß für den größten Teil der Performance eines Vermögensdepots verantwortlich ist. Anleger sollten daher zum Jahresbeginn das Depot auf den Prüfstand stellen, die der persönlichen Risikoneigung angepasste Aktienquote festlegen und davon 30 bis 50 Prozent in Finanzinstrumente mit Risikopuffer investieren.

Dabei sollten sie die Länder- und Branchenallocation beachten. Die Regionen USA und Europa bilden den Schwerpunkt, ergänzt mit Asien. Speziell die Branchen Gesundheitswesen und Technologie (Robotik, Digitalisierung) sind weiterhin aussichtsreich. In konjunktursensitive Branchen, sowie in Finanztitel, sollte nicht investiert werden. Zumindest sollten diese untergewichtet sein.

Um das Risiko weiter zu reduzieren, können außerdem offene Immobilienfonds und Gold beigemischt werden. Das Edelmetall hat gerade in den zurückliegenden Tagen wieder einmal unter Beweis gestellt, dass seine Funktion als Versicherungsschutz gegen verschiedene Risiken intakt ist.


Über den Autor:
Harald Kärcher arbeitet bei der Eberhardt & Cie. Vermögensverwaltung in der Kundenbetreuung und im Portfoliomanagement.

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