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Vermögensverwalter über Gold „Zum Jahresende steigt der Goldpreis in Richtung 1.400 US-Dollar“

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Welche politischen oder geopolitischen Ereignisse, die in diesem Jahr noch anstehen, werden die größten Auswirkungen auf den Goldpreis haben?

Görler: Mitte Juni erwarten uns die Parlamentswahlen in Frankreich. Hier gehen die Märkte allerdings bereits davon aus, dass der unabhängige Präsident Macron letztlich auf ein Parlament treffen wird, in dem er um Mehrheiten kämpfen muss. Das dürfte eingepreist sein.

Bei den anstehenden Sitzungen der Bank of Japan, der Fed oder EZB sehe ich keinen Paradigmenwechsel. Für den Euro können die Fälligen Rückzahlungen Griechenlands an die EZB ein Thema sein. Man wird auch auf das ‚Referendum Kataloniens im September schauen, das aber rechtlich möglicherweise nicht bindend ist. Und natürlich werden die Bundestagswahlen in Deutschland stark beachtet.

Nur wenn von solchen Ereignissen Irritationen ausgehen, die in einer Erhöhung von Volatilitäten auf der Währung- oder Zinsseite münden, erwarte ich hierdurch Auswirkungen auf den Goldpreis. 

Bitte beschreiben Sie ein realistisches Szenario, in dem es in den kommenden Monaten zu stark steigenden Goldpreisen kommen würde. Welche Wahrscheinlichkeit messen Sie diesem Szenario bei?

Görler: Da Gold auch eine „Angst-Währung“ ist, sind Preisteigerungen meist auch Folgen politischer Instabilität und erhöhter Inflation.

Verstärkter innenpolitischer Druck auf die Regierung der USA, negative Korrekturen  der Wachstumsraten der chinesischen Volkswirtschaft oder Zunahme der Inflationsraten in Europa und den USA könnte zu stark steigenden Goldpreisen führen.

Dass der Druck auf die Regierung Trump zunimmt ist offensichtlich. Allerdings wird es vermutlich erst bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus im nächsten Jahr interessant, wo auch ein Drittel der Senatoren zur Wiederwahl stehen. Wenn dann die Demokraten eine Mehrheit erhalten, gibt es vielleicht sogar doch noch ein Impeachment-Verfahren.

China sehe ich im Moment im Zielkorridor und erwarte eher keine Überraschungen. Ansteigende Inflationsraten sind allerdings sowohl in der Eurozone, in der EU als auch in den USA zu beobachten. 

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