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Vermögensverwalter über Immobilienfonds – Teil 5: „Die Assetklasse wird nicht sterben“

Christian Gruben, Neue Vermögen AG
Christian Gruben, Neue Vermögen AG
DAS INVESTMENT.com: Welchen Immobilienfonds können Sie heute empfehlen bei einem Anlagezeitraum über 10 Jahre in einem ausbalancierten Portfolio?

Christian Gruben
: Den CS Euroreal und den Focus Nordic Cities.

DAS INVESTMENT.com: Gibt es Alternativen zu den OIF? Etwa Spezialfonds, Hotel-Fonds, also weniger öffentlich vertriebene und beworbene Produkte, die Sie empfehlen können?

Gruben
: Ja, es gibt spezielle Segmente wie beispielsweise den Pradera Open-Ended Retail Fund oder den Catella Max Fonds. Erstgenannter investiert ausschließlich in Retail. Die ausführende Gesellschaft hat hierfür in den letzten Jahren ein exzellentes Know-how aufgebaut. Der Catella Max investiert in München mit Schwerpunkt Wohnungen.

DAS INVESTMENT.com: Offene Immobilienfonds werden an den Börsen mit teilweise hohen Abschlägen gehandelt. Ein Grund zum Kauf? Was empfehlen Sie Anlegern, die in solchen Fonds festsitzen?

Gruben: Man kann hier keine pauschalen Urteile sprechen. Zunächst ist sicherlich eine Analyse anzustellen, in wie weit es mit dem Sektor generell weiter geht. Hierfür muss man vor allem Analysieren in wie weit die allgemeine Investorenstruktur in Zukunft Potential für die Assetklasse beziehungsweise für den konkreten Fonds sieht. Die Assetklasse an sich wird sicherlich nicht sterben. Selbst Warren Buffet ist bekannt für die Aussage „It`s all about Real Estate“.

DAS INVESTMENT.com
: Seit 1. Juli müssen Fondsgesellschaften die KIID (Key Investor Information Document) veröffentlichen. Immobilienfonds wurden jahrelang als risikoarm eingestuft und verkauft. Wie stellt sich das aktuell dar? Welche Probleme können auf Berater zu kommen?

Gruben
: Offene Immobilienfonds müssen künftig sicherlich differenzierter gesehen werden. In den guten Jahren wurden viele neue Konzepte entwickelt, sowohl hinsichtlich des Managementstils als auch bezüglich der Sektoren. Von daher hat sich ein vielschichtiges Segment entwickelt. Hier gilt es die Unterschiede in Zukunft stärker herauszuarbeiten.

DAS INVESTMENT.com: Wie beurteilen Sie die neuen Haltefristen für OIF im Rahmen des Anlegerschutzgesetzes? Ist das DIE Lösung?

Gruben: Es war von vorneherein klar, dass es „DIE Lösung“ in der aktuellen Situation nicht geben kann. Die Gesetzesinitiative geht aber absolut in die richtige Richtung. Immobilien sind nicht täglich liquidierbar, wie dies die tägliche Anteilspreisberechnung manchen Anlegern suggeriert hat.

DAS INVESTMENT.com
: Wie sollten OIF in einem diversifizierten Portfolio künftig allokiert werden?

Gruben: Auch künftig sollten gute offene Immobilienfonds nach wie vor eine tragende Rolle innerhalb eines Portfolios einnehmen. Durch die gesetzlichen Änderungen wird nun der Berater gemeinsam mit dem Kunden damit konfrontiert, dass Immobilien eben nicht täglich zu veräußern sind. Von daher wird eine strategische Komponente im Hinblick auf die Fristentransformation vorzunehmen sein.

DAS INVESTMENT.com: Brauchen Haus- und Wohnungsbesitzer im Hinblick auf eine breite Vermögensaufteilung überhaupt OIF?

Gruben: In jedem Falle. Ein Haus oder Wohnungsbesitz hat schließlich nichts mit einem breit diversifizierten Immobilienportfolio zu tun. Außerdem sind die Veräußerungsbedingungen trotz der gesetzlichen Änderungen beim offenen Immobilienfonds deutlich angenehmer als bei einer direkt gehaltenen Immobilie.

DAS INVESTMENT.com: Wohnen Sie zur Miete oder in der eigenen Immobilie?

Gruben: Im Eigenheim.

DAS INVESTMENT.com
: Wo steht Ihr Ferienhaus oder wo sollte es stehen?

Gruben: Im Skisportort Wagrain in Österreich.

DAS INVESTMENT.com: Mit wem würden Sie eine Wohngemeinschaft gründen?

Gruben: Mit meiner Frau und meinem Sohn.


>> weitere Teile der Serie über Offene Immobilienfonds:


"Ruhe bewahren und bei günstigen Kursen nachkaufen"
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