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Vermögensexperte über Rohstoffe Gold top, der Rest noch flop

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Der Anleger hat drei Möglichkeiten an einem solchen Trend zu partizipieren. Neben einem Direktinvestment in Rohstoffe besteht auch die Möglichkeit, in Rohstoffunternehmen oder Rohstoffwährungen zu investieren.

Rohstoffe:

Die einfachste Möglichkeit, sich an der Rohstoffentwicklung direkt zu beteiligen, ist der Kauf von sogenannten Exchange Traded Commodities, kurz ETC`s. Hierbei handelt es sich um besicherte Schuldverschreibungen, welche die Wertentwicklung eines oder mehrerer Rohstoffe abbilden. Bei ETC`s sollte sich der Anleger jedoch bewusst sein, dass es bei Futurekontrakten zu Rollverlusten kommen kann und der an der Börse gezeigte Spotpreis temporär deutlich vom Futurepreis abweichen kann. Diese Thematik konnte am 20. April beobachten, als der Crude Oil Future sein Tief bei minus 40 US-Dollar markierte.

Rohstoffwährungen:

Eine Investition in Währungen von soliden rohstoffsensitiven Ländern kann die zweite sinnvolle Beimischung für das Depot sein. Als Beispiele seien hier die norwegische Krone und der kanadische Dollar erwähnt. Die Währungen haben seit Beginn der Coronakrise deutlich an Wert gegenüber dem US-Dollar und dem Euro verloren. Beide Währungen konnten sich aber zwischenzeitlich wieder deutlich von ihren Märztiefs erholen.

Rohstoffproduzenten:

Aktien von Rohstoffproduzenten befinden sich derzeit in einem ungewissen Terrain. Mit einer anziehenden Inflation können diese Unternehmen erneut in den Fokus von Anlegern rücken. Ein weiterer Rückenwind kann von Infrastruktur- und Konjunkturprogrammen kommen. Der Trend in Richtung E-Mobilität und Dekarbonisierung wird zu einer Neuausrichtung der Minenbetreiber führen.

Er bietet sowohl für Rohstoffproduzenten als auch für Investoren einen neuen Investment Case, welcher durch die steigende Nachfrage nach Metallen für die Batterieherstellung geprägt sein wird.

Edelmetalle mit Sonderstellung

Edelmetalle haben eine Sonderstellung innerhalb des Rohstoffuniversums. Sie reagieren deutlich sensitiver auf Veränderungen bei Realzinsen und der Geldmenge. Natürlich werden Gold und Silber auch in der Industrie und bei der Schmuckerzeugung benötigt, vielmehr haben sie jedoch seit Beginn der Antike durch ihre Werthaltigkeit bewiesen, dass sie eines sind: Geld. Für Investitionen in Edelmetalle muss der Anleger nicht wie bei vielen Rohstoffen den Weg über Derivate gehen, sondern kann diese physisch erwerben.

Resümee

Edelmetalle konnten in den letzten Monaten deutlich zeigen, wie wichtig sie in Zeiten expansiver Geld- und Fiskalpolitik für die Stabilisierung eines Depots sind. Gold steht mit über 2.000 US-Dollar auf einem neuen Allzeithoch. Für Industrierohstoffe ist neben der Ausweitung der Geldmenge die Realwirtschaft von wesentlicher Bedeutung.

Hier gilt es zu beobachten, wann sich Infrastruktur- und Konjunkturprogramme nachfrageseitig bemerkbar machen. Bei einer sich abzeichnenden Rückkehr zur Inflation dürften Industrierohstoffinvestments ein sinnvoller Baustein für ein diversifiziertes Portfolio sein.

Autor Leopold Zellwecker leitet das Portfoliomanagement Privatkunden der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung in München.

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