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Vermögensverwalter über Zinswende „Hohe reale Zinsen wird es auf absehbare Zeit nicht geben“

Von Lesedauer: 2 Minuten
Hubert Thaler, Vorstand Top Vermögen aus Starnberg
Hubert Thaler, Vorstand Top Vermögen aus Starnberg

In den vergangenen Tagen haben die Meldungen über eine mögliche Zinswende deutlich zugenommen. Die Bundesbank warnte Immobilienkäufer vor steigenden Zinsen und der nächste US-Präsident Donald Trump könnte in den USA die Wende an den Zinsmärkten bringen. Doch hat die Enteignung der Sparer damit ein Ende?

Kommt jetzt die Zinswende?

Wer noch weiter auf niedrige Zinsen setzen will, sollte Ben Bernanke ein langes Leben wünschen. Der ehemalige Präsident der mächtigen US-Zentralbank geht davon aus, dass die Zinsen bis zu seinem Lebensende unnatürlich niedrig bleiben werden. Der Mann ist Jahrgang 1953 und dürfte bei gesunder Lebensweise wohl noch ein paar Jahrzehnte leben.

Möglich ist aber, dass es bald wieder Zinsen auf dem Sparbuch geben wird. Amerikas Notenbankchefin Janet Yellen hat erneut eine baldige Zinserhöhung in den USA in Aussicht gestellt. Und auch aus der Europäischen Zentralbank kommen leise Signale, dass eine Wende in der Geldpolitik anstehen könnte.

"Sparer sollten sich nicht zu früh freuen"

Vieles wird von der Entwicklung der Inflation in den kommenden Monaten abhängen. Und die könnte tatsächlich anziehen. Der wahrscheinlichste Weg für eine höhere Inflation sind die derzeit um sich greifenden protektionistischen Tendenzen. Donald Trump will hohe Zölle auf chinesische, deutsche und mexikanische Einfuhren. Der Austritt Großbritanniens könnte zu Zöllen und einer verstärkten Autarkiebestrebung führen. Nur wird alleine aus geographischen Überlegungen die britische Landwirtschaft niemals mit der Produktivität in geographisch günstigeren Regionen mithalten können, um ein Beispiel zu nennen. Sind die Grenzen zu, steigen die Preise.

Zudem kündigte Trump ein immenses Ausgaben- und Steuersenkungsprogramm an. Beide Maßnahmen könnten die Inflation in den USA ebenfalls antreiben.

Sparer sollten sich aber nicht zu früh freuen, wenn es bald wieder Zinsen für das Ersparte geben wird. Der natürliche Zins hat sich durch den demographischen Wandel und die Globalisierung in den vergangenen Jahrzehnten ohnehin deutlich nach unten bewegt. Auch aus politischem Kalkül heraus werden die Zinsen niedrig bleiben. Es ist das erklärte Ziel der Notenbanker in den USA, Europa und Japan, dass die Inflation angekurbelt werden soll. Nur so lassen sich die hohen Schuldenberge der Industriestaaten und weiter Teile der Haushalte entwerten. Dafür müssen die Zinsen jedoch unterhalb der Inflationsrate bleiben. Diese negativen Realzinsen nehmen die Staaten gerne und billigend in Kauf.

Hohe reale Zinsen wird es also auf absehbare Zeit nicht geben. Das Risiko, mit Geldvermögen in Form von Tagesgeldern, Lebensversicherungen und Staatsanleihen Geld zu verlieren, bleibt demnach hoch. Mit Hilfe einer sinnvollen Vermögenswertaufteilung empfiehlt es sich dringend in bonitätsstarke Unternehmensanleihen bei einer Verzinsung von mindestens zwei bis drei Prozent auszuweichen und aus dem Euro in gesunde Währungsräume zu diversifizieren.

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