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Vermögensverwalter und andere Fondsinitiatoren: Seed Money und das Bohren dicker Bretter

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Der Seed-Investor muss gefunden werden. Wie sieht das in der Praxis häufig aus? Wie im normalen Vertrieb werden zunächst einmal die persönlich bekannten Kontakte angesprochen. Darauf folgen mittelbar Bekannte (Friends & Family), die wieder Bekannte ansprechen. Dann erfolgt eine Phase der Ernüchterung und die opportunistische Ausschau nach potentiellen Investoren mit der Streubüchse läuft an.

Berater werden angesprochen – wenn diese seriös sind, weisen diese offen darauf fing, dass die Fondsinitiatoren eigentlich „eine tote Kuh reiten“. In der Regel hört das niemand gerne, verständlicherweise kratzt das am Stolz. Gibt es nicht irgendwo den einen magischen Mann in der Branche, der über alle Kontakte verfügt und sofort den Fonds aufgrund eines exzellenten Netzwerks mit Volumen füttert?

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Die Erfahrung bei erfolgreichen Seed-Prozessen zeigt, dass viele Faktoren Hand in Hand gehen. Mögliche Hygienefaktoren: Managementexpertise, Infrastruktur, Netzwerk. Viel wichtiger ist: Das zeitnahe Erschließen von neuen Netzwerken im Rahmen der Zeichnungsfrist, idealerweise sollte dies schon zu Beginn des Fondsprojekts geschehen sein.

Nichts schmilzt so schnell dahin wie eine Seed-Money-Zusage vor Ablauf der Frist, ein Plan B ist da oft von Vorteil. Wie so oft im Leben: Projekte, die opportunistisch mit der heißen Nadel gestrickt sind, bleiben sozusagen oft „im Stacheldraht“ hängen.

Die Projekte, die man als erfolgreich kategorisieren kann, zeichnet häufig eine realistische Zeitplanung in Kombination mit einer durchdachten, kreativen Multiplikatoren- beziehungsweise Netzwerkstrategie aus: Wie identifiziere ich in vorgegebener Zeit die Investoren, die meine Expertise und das konzipierte Produkt zu schätzen wissen und tatsächlich investieren wollen?.

Bei den erfolgreichen Seeding-Kandidaten wird eine Tugend kompromisslos praktiziert: Systematik in Kombination mit der Kunst des Dicke-Bretter-Bohrens!

Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt. Seine Fachgebiete liegen in Marketing / Vertrieb / PR und in der Managerselektion. Hill beschäftigt sich intensiv mit Private Label Fonds, Fondsboutiquen und dem Einsatz von Publikumsfonds (Fondsselektion) bei Institutionellen: www.markus-hill.com

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