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Vermögensverwalter Wolfgang Juds „Diese Erkenntnis über Small und Mid Caps ist neu”

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Fama und French

Die Erkenntnis, dass sich Aktien mit bestimmten Merkmalen besser entwickeln als der Gesamtmarkt, haben Eugene Fama und Kenneth French bereits 1992 in ihrem bekannten Drei-Faktoren-Modell belegen können.

Zu den besseren Aktien gehören neben den Value-Aktien auch Aktien mit geringer Marktkapitalisierung. Auch wenn sich die Untersuchungen von Fama und French in erster Linie auf den US-amerikanischen Aktienmarkt beziehen, sind ihre Ergebnisse auch auf Europa anwendbar. Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung sind nicht so liquide handelbar wie die großen Blue Chips und werden nicht so intensiv analysiert.

Durch den Vormarsch der ETFs könnte sich dieser Trend noch zusätzlich verstärken. Käufer von ETFs verzichten komplett auf das Research von Einzelaktien und kaufen den Index so, wie er von den großen Indexanbietern zusammensetzt ist. Dabei sind die Aktien im Index in der Regel kapitalgewichtet. Das heißt, dass große Unternehmen stärker gewichtet sind, als die kleinen Aktien. Das wiederum bietet Chancen für die aktiven und die semi-aktiven Fondsmanager.

Während es bei den großen Indices wie dem S&P 500 schwierig ist, den Markt zu schlagen, ist bei den Small und Mid Caps eine aktive Auswahl beinahe unerlässlich. Hier bedarf es einer genauen und sorgfältigen Analyse. Die Ergebnisse im Bereich der Nebenwerte zeigen eine große Streuung, was für eine gute Auswahl spricht.

„Umparken im Kopf“

Dieser Werbeslogan einer bekannten Automarke fordert uns als Anleger geradezu heraus. Die bekannte Investmentlegende Peter Lynch hat bereits vor 40 Jahren viele seiner besten Aktien in Einkaufszentren entdeckt. Er riet den Anlegern damals, Konsumaktien und Hersteller von den Produkten zu kaufen, mit denen sie als Verbraucher gute Erfahrungen gemacht hätten.

Auch heute noch werden zumeist die großen internationalen Konzerne in die Depots gekauft, die jeder kennt. Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein. In einem erfolgreichen gemanagten Depot braucht es eine gesunde Mischung. Es empfiehlt sich, eine regionale Streuung, eine Streuung nach Größe und Investmentansatz vorzunehmen. Dazu gehören auch die Nebenwerte. Der Grundsatz der Risikostreuung bleibt auch künftig bestehen. Allerdings hat auch das Zitat von dem Templeton-Fonds-Gründer Sir John Templeton seine Berechtigung: „Es ist unmöglich, überdurchschnittliche Renditen zu erreichen, wenn man nicht anders handelt als die Mehrheit.“

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