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"Vermögensverwaltung ist besser als Anlageberatung"

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Vorteile der Vermögensverwaltung

Wenn ich in meine Autowerkstatt fahre, weil eine Kontrolllampe unangenehm leuchtet, wird in der Werkstatt der Fehler ausgelesen und repariert. Als Laie muss ich mich auf den Sachverstand der Servicewerkstatt verlassen, dass die Mechaniker die Fehler finden und beheben. Das ist ja nicht meine Aufgabe als Kunde.

Um im Bild zu bleiben: Es ist schon sehr viel vom Kunden verlangt, wenn er seine Anlageziele und seine Risikoneigung benennt. Aber ich erwarte nicht, dass er komplexe Strukturen von Zertifikaten oder Investmentfonds durchschauen kann. Da hilft auch der Beipackzettel wenig.

Ich stelle die These auf, dass die meisten Berater in den Banken keine Finanzanalysten sind, sondern vor allem Verkäufer, die Ziele haben und bestimmte Anlagen verkaufen sollen. Das ist in der Vermögensverwaltung anders, insbesondere, wenn sie individuell auf den Kunden zugeschnitten ist.

Da geht es um eine langfristige Kundenbeziehung. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Vergütung. Eine qualifizierte Beratung kostet die Bank oder den Vermögensverwalter in jedem Fall Geld. Nicht nur die Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen kostet viel Geld, sondern auch die Qualifizierung und Weiterbildung hat seinen Preis.

Daher ist es lediglich eine Frage des Geschäftsmodells, wie die Leistung vergütet wird. Beim Produktverkauf von Fonds oder Zertifikaten fallen in der Regel hohe Abschlussprovisionen für den Anleger an. Bei der Vermögensverwaltung zahlt der Mandant regelmäßig ein Honorar.

Deshalb steht hier der langfristige Gedanke im Vordergrund. Nur wenn der Kunde langfristig zufrieden ist, verdient der Vermögensverwalter Geld, weil der Kunde sonst kündigt. Die Vorteile liegen meines Erachtens auch in diesem Punkt bei der Vermögensverwaltung.

Auf einen Blick

  • Machen Sie sich im Vorfeld eines Beratungsgespräches klar, was Ihre Anlageziele sind.

  • Definieren Sie Ihren Anlagehorizont realistisch und nicht zu kurz oder zu lang.

  • Versuchen Sie neben dem möglichen Risiko auch die Chancen zu bewerten, die bestimmte Anlageklassen Ihnen bieten.

  • Wählen Sie aus, ob Sie grundsätzlich eine Anlageberatung wünschen - und somit selbst über einzelne Produkte entscheiden möchten, oder ob Sie lieber eine Vermögensverwaltung haben möchten, bei der der Vermögensverwalter die Entscheidungen eigenverantwortlich im Rahmen der Anlagerichtlinien treffen soll.

  • Wählen Sie den Berater nicht nur nach Sympathie aus, sondern auch danach, ob er ein schlüssiges und nachvollziehbares Konzept vorweisen kann. Wobei das Bauchgefühl wichtig ist und ich nichts gegen mein Bauchgefühl machen würde.

  • Testen Sie Ihren gewählten Berater, indem Sie mit einem kleineren Betrag starten und das Vertrauen wachsen kann. Stocken Sie auf, wenn Sie mit der Leistung und den Ergebnissen zufrieden sind.
Wenn Sie diese Fragen für sich im Vorfeld geklärt haben, können Sie selbstbewusst in das Beratungsgespräch gehen und Ihren Gesprächspartner fordern. Sie werden sehen, dass es auch Spaß machen kann und für alle Beteiligten einen Mehrwert bringt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage.


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