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Vermögensverwatler rät „Dividenden sind attraktiver Zinsersatz“

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Dieser Aspekt lässt sich allerdings durchaus entkräften. Zunächst bieten hohe Ausschüttungen einen gewissen Sicherheitspuffer: Bei 3,20 Euro kann sich der Aktienkurs von BASF (aktuell 65,24 Euro) in den kommenden fünf Jahren immerhin um fast ein Viertel reduzieren, ohne dass sich für die Anteilseigner dadurch Verluste ergeben würden.

Zum Zweiten darf die aktuelle Dividendenhöhe natürlich keinesfalls das einzige Auswahlkriterium sein. So resultiert eine steigende Dividendenrendite nicht selten aus Preisabschlägen bei entsprechenden Anteilen. Diese lassen sich dann oft entweder auf gestiegene Risiken und/oder eine schlechtere Geschäftsentwicklung zurückführen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Dividendenkürzungen oder sogar -ausfälle folgen werden. So ergeben sich die hohen Dividendenrenditen bei Daimler und BMW natürlich auch aus den deutlichen Kursrückgängen im vergangenen Jahr.

Kontinuität und Nachhaltigkeit

Neben der Dividendenrendite sind deshalb auch die Dividendenkontinuität sowie die Nachhaltigkeit der Zahlungen in die Betrachtung mit einzubeziehen. Hat die Gesellschaft die „Entlohnung“ ihrer Anteilseigner in den vergangenen Jahren zumindest konstant gehalten oder gesteigert, und ist das Unternehmen dauerhaft dazu in der Lage, die hohen Zahlungen auch tatsächlich zu erwirtschaften?

Dabei fällt das Ergebnis beispielsweise bei BASF relativ eindeutig aus. So hat der Chemiekonzern in den vergangenen zehn Jahren achtmal seine Dividende je Aktie angehoben, einmal konstant gehalten und nur einmal gesenkt. Auch 2019 soll es wieder eine Steigerung geben. Noch besser sieht es in der zurückliegenden Dekade mit acht Erhöhungen und zwei unveränderten Dividendenzahlungen bei der Allianz aus. Ihre Ausschüttung hat sich in den vergangenen fünf Jahren jährlich im Schnitt um 12,2 Prozent erhöht.

Einsamer Spitzenreiter ist bezüglich der Dividendenhistorie unter den deutschen Bluechips aber Fresenius. Hier hat das Management für die kommende Hauptversammlung die 26. Aufstockung in Folge vorgeschlagen. Damit zählt der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg zu den Dividendenaristokraten, ein „Ehrentitel“, der in den USA über mindestens ein Vierteljahrhundert anhaltende Dividendenerhöhungen voraussetzt.

Bleibt als zweiter Punkt die Nachhaltigkeit. So können mittelfristig nur solche Gelder zur Auszahlung kommen, die auch verdient werden. Die Ausschüttungsquote sollte deshalb bestimmte Maximalwerte von 80 bis 85 Prozent nicht überschreiten und es sollte eine gewisse Ertragsstärke gegeben sein. Hilfreich ist zudem eine angemessen hohe Eigenkapitalquote (größer 30Prozent), um im Notfall auch mal in die Reserven greifen zu können. Wohl auch deshalb sind Dividenden historisch betrachtet deutlich stabiler als Aktienkurse und Unternehmensgewinne.

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