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Vermögenswerte verkaufen? Bayers Monsanto-Kaufpläne lösen Spekulationen aus

Bayer habe intern und mit Beratern vorläufige Gespräche über ein Gebot für Monsanto geführt, verlautete am Donnerstag aus informierten Kreisen. Vertreter von Bayer und Monsanto wollten sich dazu nicht äußern. Monsanto hat einen Marktwert von rund 43 Milliarden Dollar (38 Milliarden Euro).

Durch eine solche Transaktion erhielt Bayer Marken wie das weltweit bestverkaufte Herbizid Roundup und mehr als 2000 Saatgutsorten. Derzeit reicht die Produktpalette von Bayer vom Blutverdünner Xarelto bis hin zum Schmerzmittel Aspirin und Schädlingsbekämpfungsmitteln für die Landwirtschaft.

Um die Transaktion zu realisieren, könne Bayer ihren Anteil an der Kunststofftochter Covestro und ihr Tiergesundheitsgeschäft abstoßen, sagte Colin Isaac, Chemieanalyst bei Atlantic Equities in London.

„Das eigentliche Thema ist, ob Bayer bereit ist, die Milliarden aufzubringen", sagt Lutz Krafft, ein ehemaliger Bayer-Manager, der heute als leitender Berater für Landwirtschaft bei ChemAdvice arbeitet. „Die Auswirkungen auf die Bilanz von Bayer und die Integration des Unternehmens sind die beiden Herausforderungen.”

Beispiellose Konsolidierung

Eine Fusion der beiden Unternehmen dürfte zwar für sich genommen nicht auf größere wettbewerbsrechtliche Hürden stoßen, dürfte jedoch zu einer verstärkten weltweiten Beobachtung der Handvoll Firmen, die sich an der beispiellosen Konsolidierung im Pflanzenschutzbereich beteiligen, führen. Die Wettbewerbsbehörden prüfen derzeit die 130-Milliarden-Dollar-Fusion von Dow Chemical und DuPont, nationale Sicherheitsbehörden in den USA schauen sich das Angebot von China National Chemical an, für 43 Milliarden Dollar die Schweizer Syngenta zu übernehmen.

Bayer und die amerikanische Monsanto wären 2015 gemeinsam auf einen Jahresumsatz von 67 Milliarden Dollar gekommen, davon 37 Prozent aus dem Pharmageschäft einschließlich Over-the-Counter-Produkte und Diagnostik, und 39 Prozent aus dem Pflanzenschutz.

„Das ist ein sehr ehrgeiziger Deal für beide Unternehmen, sagte Isaac in einem Telefoninterview am Donnerstag. „In der Vergangenheit waren diese Gesellschaften ziemlich konservativ."

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