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Verschleppung des Problems Griechenland in Bedrängnis mit Schuldenrückzahlung

In den kommenden drei Wochen muss Griechenland laut Bloomberg-Daten etwa 6,5 Mrd. Euro umschulden oder zurückzahlen. In dieser Summe sind Tilgungen von Schatzwechseln enthalten. Hinzu kommt ein prognostiziertes Budgetdefizit im März in Höhe von 2,1 Mrd. Euro. Rückläufige Steuereinnahmen im Januar führten dazu, dass eine Lücke im Budget von 217 Mio. Euro entstand. Die bisherigen Budgetprognosen sind damit Makulatur geworden.

Nachdem Griechenland sich nicht mehr an den Finanzmärkten finanzieren kann, ist das finanzielle Überleben des Landes von den Notkrediten abhängig, welche die Euroraum-Mitgliedsstaaten und der Internationale Währungsfonds gewähren. Das Ausbleiben einer Vereinbarung mit den Geldgebern hat dazu geführt, dass ein Liquiditätsengpass entstanden ist und die Solvenz des Landes in Frage gestellt ist. Das betrifft auch die Nachhaltigkeit der sich anhbahnenden wirtschaftlichen Erholung.

“Zweifelsohne werden die Querelen die Wirtschaft belasten”, sagte Haris Theoharis, Abgeordneter der Partei To Potami (Der Fluss) im griechischen Parlament. Jegliche Investitionen seien aufgeschoben worden und abhängig vom Ausgang der Verhandlungen, ergänzte Theoharis in einem Telefonat am Mittwoch.

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis hat gesagt, das Land verfüge über einen alternativen Plan, um die Finanzlücke im März zu stopfem. Varoufakis ließ Einzelheiten dazu offen.

Investoren sind zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird. Die Rendite der zehnjährigen griechischen Staatsanleihe sank am Donnerstag um 15 Basispunkte und lag zuletzt bei 9,52 Prozent.

Zwei Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten und an dem 240 Mrd. Euro schweren Rettungspaket für Griechenland mitgewirkt haben, bezeichneten es als denkbar, dass Griechenland es unter Rückgriff auf vorhandene Reserven über Ende März hinaus schaffe. Eine dritte Person, die mit den Vorgängen vertraut ist, sprach indes gegenüber Bloomberg News von einem Zeitfenster von lediglich zwei Wochen. Ein Sprecher des griechischen Finanzministeriums wollte sich nicht dazu äußern, wann dem Land möglicherweise Zahlungsunfähigkeit drohe.

Die Unsicherheit über Griechenlands Finanzlage angesichts des anhaltenden Gezerres mit seinen Gläubigern hat bereits dazu geführt, dass die Wirtschaft des Landes darunter leidet. Nach neun Monaten Wachstum ist die griechische Wirtschaft im vierten Quartal 2014 geschrumpft. Ein Einkaufsmanagerindex belegt, dass das verarbeitende Gewerbe in den ersten beiden Monaten 2015 weiter rückläufig tendiert. “Der Stillstand belastet die produktivsten Bereich der Wirtschaft”, konstatiert Theoharis.

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