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„Verschwende keine gute Krise!“ Vermögensverwalter: So profitieren Sie vom Börsen-Absturz

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… und Übertreibungen lassen sich ausnutzen!

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass sich derartig irrationale Fehlbewertungen auf lange Sicht auflösen werden. Dies gilt für Aktien und für die Anleihen gleichermaßen. Allerdings ist es schwer, in turbulenten Phasen wie diesen die Ruhe zu bewahren und die Fehlbewertungen zu erkennen und seiner eigenen Strategie treu zu bleiben. Eine Strategie zu haben und daran festzuhalten, ist die eine Sache.

Hilfsmittel zu haben, die mir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist eine andere. Übertreibungen lassen sich anhand der Bewertungskennzahlen mathematisch und fundamental erkennen. Das menschliche Verhalten orientiert sich hingegen mehr an Stimmungen wie den Ängsten und der Euphorie, wie das Beispiel von Daimler und Tesla zeigt.

Messen lässt sich das Verhalten der Anleger am besten mit Hilfe von Stimmungsindikatoren. Antizyklisches Handeln ist immer dann erforderlich, wenn die Stimmung euphorisch oder depressiv ist. Aktuell sind wir auf vielen Märkten in der Kaufzone oder kurz davor. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass die Verzweiflung noch größer wird und die Kurse noch weiter fallen. Dies war 2008 und 2009 ähnlich. 2008 brachen die Kurse massiv ein als Lehman Brothers insolvent wurde. Die Tiefstkurse waren im März 2009 zu verzeichnen. Danach ging es zügig und deutlich nach oben, obwohl 2009 konjunkturell das schwierige Jahr war. Daran lässt sich erkennen, dass die Börse versucht, künftige Entwicklungen vorwegzunehmen.  

Für den langfristig orientierten Anleger mögen die aktuellen Schwankungen gar nicht entscheidend sein. Er behält seine langfristige Perspektive. In zehn Jahren wird der DAX vermutlich deutlich über 20.000 Punkten stehen, wobei ich eine Aktienrendite für den Index von sieben Prozent unterstelle. Werfen wir noch einen Blick auf den DAX-Verlauf in den vergangenen zehn Jahren – wie lange hat es nach den vergangenen Korrekturen gedauert, bis das Niveau vor der Korrektur erreicht wurde? – Langfristig über die letzten 10 Jahre sind die Aktien deutlich gestiegen!

Ich ermutige Sie, den Blick auf die langfristigen Perspektiven zu legen und sich nicht von dem kurzfristigen Kursrücksetzer entmutigen zu lassen.
Die positiven Aspekte finden in diesen Tagen kaum Berücksichtigung, langfristig sind die Gewinnaussichten der Unternehmen und die Zinsen als Anlagealternative kursbestimmend.

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