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in FinanzboulevardLesedauer: 3 Minuten

Alters­vorsorge Versicherer verteidigt Volks-Rente gegen Kritik

Sophia Thomalla
Sophia Thomalla: Die Schauspielerin ist das Gesicht der Werbekampagne der Volks-Rente von Bild-Zeitung, Sparkassen und dem Versicherer Neue Leben. | Foto: imago images / Eibner

„Wer will schon später aussehen?“, fragt Schauspielerin Sophia Thomalla in der Werbung für die sogenannte Volks-Rente. Dieses gemeinsame Projekt der Bild-Zeitung, den Sparkassen und dem Versicherer Neue Leben sei eine „clevere Lösung“, so die Schauspielerin im Werbe-Interview. Denn: „Nicht alles im Leben ist planbar, und niemand kann vorhersagen, was in 20 oder 30 Jahren sein wird. Da ist eine flexible Rente eine tolle Lösung.“

Ganz anders denken hingegen die Experten für Alters­vorsorge bei der Stiftung Warentest über das Angebot. „Wie schon bei der Volks-Zahnbürste und dem Volks-Kaugummi handelt es sich um eine Werbe­koope­ration der Bild-Zeitung mit einem Anbieter. Für die Platzierung als Volks-Produkt zahlen die Anbieter der Bild Geld“, kritisieren die Verbraucherschützer die Volks-Rente, die Vorsorgesparer entweder bei Sparkassen oder direkt online abschließen können.

Die Volks-Rente funk­tioniert als Hybrid­produkt: Je nach Kundenwunsch gibt es sie einerseits als private Rentenversicherung, bei der der Versicherer die Kundengelder defensiv ­anlegt. Andererseits gibt es sie als fondsgebundene Rentenversicherung, bei der die Sparer Fonds auswählen. Außerdem sind Kombinationen der beiden Varianten möglich – also beispielsweise 50 Prozent klassische private Renten­versicherung und 50 Prozent Fondspolice.

„Kosten intransparent“

Die Kosten für diese Form der privaten Alters­vorsorge werden in der gesamten Online-Kampagne jedoch ausgeklammert, kritisiert Stiftung Warentest. „Erst nachdem er seine Kontakt- und Bank­daten angegeben hat, erhält der Kunde Informationen zu den Kosten – in den Antrags­unterlagen.“ Das sei zwar „legal, aber nicht trans­parent.“ Der Tarif des Versicherers Neue Leben weise demnach vergleichsweise hohe Kosten auf, was das Produkt unattraktiv mache.

Hierauf reagiert eine Sprecherin des Versicherers aus dem Talanx-Konzern gegenüber DAS INVESTMENT mit Gegenkritik an dem betreffenden Vergleichstest privater Rentenversicherungen: Bei den Kosten werde nach einer eigenen Berechnungsmethode ermittelt, mit welchen Kostenabschlägen die Sparbeiträge nach Verzinsung mit 2,5 Prozent die Kapitalabfindung erreichen. Wie anschließend die Teilnote im Bereich Kosten entstehe, bleibe jedoch unbekannt.

Kritik an Fondsauswahl

Auch an der fonds­gebundenen Variante lässt Stiftung Warentest kein gutes Haar: „Wichtig ist, dass die Versicherung eine breite Auswahl an guten Fonds anbietet. Das ist bei der Volks-Rente leider nicht der Fall.“ Es fehle die Möglichkeit, auf ETFs zu setzen. „Bei der Volks-Rente können Sparer nur aus deutlich teureren aktiv gemanagten Investmentfonds wählen.“ Hierzu verweist die Talanx-Sprecherin darauf, dass das Fondsangebot die individuelle Hausmeinung der vermittelnden Sparkasse abbilde.

Immerhin loben die Tester die veränderbare Aufteilung zwischen klassischer und fonds­gebundener Renten­versicherung und räumen ein, dass sie die Police der Neue Leben beim Teilaspekt Flexibilität mit ihrer Bestnote bewertet haben. Auch bei den unabhängigen Rating-Agenturen Franke & Bornberg und Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) gab es in diesem Jahr jeweils Top-Bewertungen für die Neue-Leben-Police Aktivplan, betont die Talanx-Sprecherin.

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