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Umfrage: Die beliebtesten Versicherungen im Online-Vertrieb

Käufe im Internet sind aus dem Konsumverhalten der Deutschen nicht mehr wegzudenken. Das gilt zunehmend auch für Versicherungsprodukte. Acht von zehn deutschen Verbrauchern haben bereits online eine Police abgeschlossen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research hervor.
Vergleichsportale für den Abschluss am beliebtesten
Im Auftrag des Digitalverband Bitkom wurden rund 1.000 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch zu ihren Versicherungsabschlüssen im Internet befragt. 79 Prozent der Befragten haben den Abschluss einer Police bereits online erledigt. Am häufigsten verwendete mehr als die Hälfte (56 Prozent) dafür Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox.
Dahinter folgen Online-Abschlüsse direkt bei einem Versicherungsunternehmen oder -vertreter mit 41 Prozent, bei einem Online-Händler mit 35 Prozent und online bei einer Bank mit 21 Prozent. Für den Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder steht damit fest, dass der Online-Vertrieb für die Versicherer essenziell ist. „Ohne Online-Vertrieb geht für Versicherungen nichts mehr“, sagt Rohleder.

Für Verbraucher bedeute der Online-Vertrieb „eine bislang nie dagewesene Transparenz“ über Preise und Leistungen, sodass Versicherer „sich auf mehr Wettbewerb und stärkere Wechselwilligkeit“ einstellen müssten, so Rohleder weiter.
Online-Abschlüsse vor allem bei einfachen Versicherungen
Über alle Versicherungsarten hinweg greifen vor allem die Jüngeren im Alter zwischen 16 und 29 Jahren eher auf den Online-Weg zurück. Insgesamt sind es vor allem eher einfache Versicherungen, bei denen der letzte Abschluss in den meisten Fällen online stattfand. 57 Prozent der Befragten gaben an, ihre Fahrradversicherung beim letzten Mal online abgeschlossen zu haben. Bei den Jüngeren waren es 65 Prozent.
Dahinter folgen mit 54 Prozent Tierversicherungen (56 Prozent bei den Jüngeren) und Geräteversicherungen mit 50 beziehungsweise 61 Prozent. Auch Reiserücktrittversicherungen, Krankenzusatzversicherungen und die Kfz-Versicherung wurden zuletzt häufig online von den Befragten (und öfter von den Jüngeren) abgeschlossen.
Die wenigsten Online-Abschlüsse gab es vor allem bei Versicherungen, die typischerweise einmal abgeschlossen werden und dann sehr lange Laufzeiten haben, wie beispielsweise die Krankenversicherung (25 beziehungsweise 20 Prozent), Unfallversicherung (25 beziehungsweise 33 Prozent), Haftpflichtversicherung (18 beziehungsweise 27 Prozent) und Hausratversicherung (15 beziehungsweise 11 Prozent).

Digitales Angebot der Versicherer nimmt zu
Auf Seiten der Versicherer scheint sich zudem das Angebot für den Vertragsabschluss im Internet zu verbessern: 21 Prozent derjenigen, die bereits online eine Versicherung abgeschlossen haben, fanden den Prozess sehr einfach. 2022 waren es noch 15 Prozent. Weitere 39 Prozent bewerten den Online-Abschluss als eher einfach.
Ein Aspekt, bei dem die Kundenmeinungen auseinandergehen, sind rein digitale Prozesse. Während 52 Prozent die Vorstellung beunruhigend finden, dass ein Schaden vollständig automatisiert abgewickelt wird, möchten 43 Prozent einen Schadensfall mit ihrer Versicherung am liebsten komplett digital abwickeln. Daraus folgert Rohleder: „Versicherungen müssen heute den Hebel auf digital umlegen, ohne ihre eher traditionellen Kundinnen und Kunden vor den Kopf zu stoßen."