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Versicherung: Was ändert sich 2012

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Gewinnchance von Hybriden sinkt

Dynamische Hybridprodukte zum Beispiel. Die fondsgebundenen Versicherungen mit Garantien schaffen ihr Sicherheitsnetz – meist ist das der Erhalt der eingezahlten Beiträge – dadurch, dass die Versicherungen in stürmischen Marktphasen einen Teil des Kundenvermögens von der Fondsanlage abziehen und in den Deckungsstock umleiten. Sinkt der Garantiezins nun, muss der Versicherer einen größeren Teil in den Deckungsstock packen.

Im Gegenzug fließt weniger Geld in die Fondsanlage, was die Renditechancen und möglicherweise die Ablaufleistungen drückt. Die Versicherungen müssen die Produkte anpassen. „Der abgesenkte Rechnungszins macht es bei gleichbleibender Kostenstruktur schwierig, die Beitragsgarantien bei kürzeren Laufzeiten zu erwirtschaften“, sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Agentur für Versicherungsanalysen Franke und Bornberg. Den Anbietern bleibt daher nur, die Mindestlaufzeit zu verlängern oder an der Kostenschraube zu drehen – etwa in Form abgesenkter Abschlusskosten.

Eine weitere Produktgruppe, die der sinkende Rechnungszins treffen wird, sind Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU). Bei diesen Policen gehen die Versicherungen von den zu erwartenden Leistungen aus, diskontieren sie mit dem Zins ab und berechnen daraufhin die Prämie. Sinkt der Rechnungszins von 2,25 auf 1,75 Prozent, ist der Wert späterer Schadenzahlungen aus heutiger Sicht höher – entsprechend höher muss auch der Beitrag sein. Die Alte Leipziger hat diesen Effekt berechnet – für einen 20 Jahre alten Sparer läge das Plus bei 6 Prozent (siehe Tabelle).

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Den eigentlich fälligen Griff ins Portemonnaie des Kunden kann der Versicherer verhindern oder abmildern, indem er erwirtschaftete Überschüsse mit der Prämie verrechnet. Wie das die einzelnen Versicherungen handhaben werden, bleibt abzuwarten. Allerdings ist der Preisdruck gerade in der BU recht hoch, sodass Verbraucher die Prämienerhöhung möglicherweise gar nicht erreicht.

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