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Versicherungen „Deutschland muss bei Telematik-Tarifen nachziehen“

Von Lesedauer: 6 Minuten

Auch deutsche Versicherer erkennen mehr und mehr die Chancen hinsichtlich dieser Produkte und haben Telematik-basierte Produkte im Angebot – vor allem im Kfz-Bereich. Erst kürzlich führte die Allianz einen derartigen Tarif für Autofahrer ein. Er soll vor allem Kunden, die auf noch keinen oder einen nur geringen Schadenfreiheitsrabatt zurückgreifen können, die Möglichkeit eines günstigen Tarifes geben und ist damit vor allem für jüngere Versicherungsnehmer interessant.

Außerdem versprechen sich die Versicherer von den Telematik-Policen sinkende Unfallzahlen. Trotz erster Schritte steht Deutschland im Vergleich zu Italien jedoch noch am Anfang der Entwicklung. Dies liegt nicht zuletzt an der Innovationskultur. Auch hier lohnt sich der Blick nach Italien. Dort haben sich Guidewire und andere wichtige Vertreter der Versicherungsindustrie im „Observatory on Telematics, Connected Insurance & Innovation“ zusammengetan, um die Branche auf wichtige Zukunftstrends vorzubereiten.

Grafik: Bain & Company

Was die Verbreitung von Telematik-Tarifen auch hierzulande begünstigen wird, ist die Verbreitung von „Connected Cars”. Spätestens ab 2018, wenn alle Neuwagen in der EU mit dem automatischen Notrufsystem eCall ausgestattet werden müssen, wird jedes Fahrzeug Daten übermitteln können. Diese Entwicklung könnte dazu beitragen, dass sich auch Telematik-Tarife mehr und mehr durchsetzen und Versicherer zunehmend mehr Zugriff auf Fahrzeugdaten erhalten.

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Deutsche Versicherer müssen nachziehen

Zwar gibt es in Deutschland immer mehr Telematik-Tarife, doch die Entwicklung bleibt nicht stehen, denn nicht nur die Daten, die Autos für die Assekuranzen sammeln können, sind interessant für die Gestaltung neuer Tarife. Auch das wachsende „Internet of Things“ bietet eine außergewöhnliche Gelegenheit für Versicherer, ihre Risikoselektion zu verbessern und neue Produkte und Services zu entwickeln.

Außerdem kann die Preisgestaltung und der gesamte Schadenprozess neugestaltet werden, so dass es künftig nicht mehr nur darum geht, Risiken zu versichern, sondern diese auch zu verhindern und darüber hinaus eine noch engere Beziehung zu den eigenen Kunden aufzubauen.

Versicherer die auch in Zukunft weiterhin erfolgreich sein wollen, sollten daher unbedingt in Erwägung ziehen, möglichst bald auf den Telematik-Zug aufzuspringen, um den Anschluss an eine nicht mehr aufzuhaltende Entwicklung nicht zu verlieren. Entsprechend ist es durchaus möglich, dass sich in den nächsten Jahren Versicherungsprodukte grundlegend verändern werden – und zwar in Richtung einer personalisierten und kundenorientierten Dienstleistung.

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