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Versicherungsbranche Insurtech-Investitionen brechen ein

Von in Studien & UmfragenLesedauer: 3 Minuten
Die Investitionen in Anbieter von Finanztechnologie für Versicherungen sind deutlich gesunken, zeigt das aktuelle InsurTech Briefing Q1/2020 von Willis Towers Watson: Angaben für Sach- und Unfallversicherungen (violett) sowie Lebens- und Krankenversicherungen (grün) jeweils in Millionen US-Dollar pro Quartal.
Die Investitionen in Anbieter von Finanztechnologie für Versicherungen sind deutlich gesunken, zeigt das aktuelle InsurTech Briefing Q1/2020 von Willis Towers Watson: Angaben für Sach- und Unfallversicherungen (violett) sowie Lebens- und Krankenversicherungen (grün) jeweils in Millionen US-Dollar pro Quartal.
Michael Klüttgens, Willis Towers Watson

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge der Corona-Krise sind auch in der Insurtech-Szene zu spüren: Nachdem das weltweite Investitionsvolumen in die Technologiefirmen der Assekuranz in den sechs Vorquartalen jeweils über einer Milliarde US-Dollar lag, beträgt es im ersten Quartal dieses Jahres 911,5 Millionen US-Dollar. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorquartal um 54 Prozent. Allerdings gab es im ersten Quartal 2020 mit 96 Abschlüssen die höchste Zahl an Investitionsrunden seit dem Start der Studienreihe Insurtech Briefing des international tätigen Beratungshauses Willis Towers Watson vor acht Jahren.

„Wir haben solch starke Schwankungen der Gesamtinvestitionen bereits in früheren Quartalen beobachtet“, erklärt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson Deutschland. „Der Rückgang in diesem Quartal kann auch als übliche Entwicklung betrachtet werden, doch wahrscheinlicher ist, dass er bereits das Aufkommen des Corona-Virus reflektiert.“ Ein Großteil der Transaktionen wurde zu Beginn des Quartals abgeschlossen: Die Hälfte des Kapitals wurde im ersten Drittel des Zeitraums investiert. Hier deutete sich zunächst eine Fortsetzung des Trends der Vorquartale an. Später im Quartal zeigten sich dann die Auswirkungen von Covid-19.

Keine großvolumigen Transaktionen in Q1

Niki Winter, Willis Towers Watson
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Im vergangenen Quartal gab es deutlich weniger Großtransaktionen mit einem Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar. „Wir konnten nur eine dieser Investitionen im Verlauf des bisherigen Jahres beobachten, in das US-amerikanische Insurtech Policy Genius“, sagt Digitalisierungsexperte Niki Winter. Die Studie mache deutlich, dass Covid-19 einen starken Einfluss auf Later-Stage-Finanzierungen, die eher durch Rückversicherer als durch klassische Private-Equity- und Venture-Capital-Gesellschaften getätigt werden, hatte. „Diese halten sich in der aktuellen Situation mit ihren Investitionen merklich zurück“, so Winter weiter.

„Die Zurückhaltung bei den Rückversicherern erklärt, warum wir weniger Deals mit großem Volumen gesehen haben, was sich wiederum auf den insgesamt betrachteten Betrag niederschlägt.“ Nach Angaben des Directors bei Willis Towers Watson in Deutschland zeigt die hohe Zahl der Transaktionen gleichzeitig allerdings auch, dass Insurtechs für Investoren weiter von großem Interesse seien. Diese hohe Relevanz gelte auch für den deutschen Markt. Hierzulande konnten während des vergangenen Quartals die Insurtechs Careship, Getsafe, Neodigital und Omnius weitere Finanzierungsrunden abschließen.

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