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Versicherungen Pflegeversicherung: Alles auf Anfang

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Reform als Beratungsaufhänger

Gerade die Pflegereform bietet Maklern hier wiederum eine einmalige Gelegenheit, findet Immo Dehnert vom Versicherungskonzern Wüstenrot & Württembergische: „Die Absicherung des Pflegerisikos gehört zu den Grundabsicherungen und darf damit in keiner Bedarfsanalyse fehlen. Hier lohnt es sich, die mediale Aufmerksamkeit des Pflegestärkungsgesetzes II zu nutzen.“ Trotzdem bleibt das Thema Pflege eher negativ belastet.

„Daher ist die Wortwahl im Verkauf wichtig“, sagt Dehnert. Statt etwa stumpf von der „Pflegeabsicherung“ zu sprechen, sollten Berater lieber Kundenwünsche wie „Sorgenfrei ins Alter“, „Selbstbestimmung und Sicherheit für Angehörige“ in den Vordergrund stellen. Wichtig dabei: Die Jungen nicht vergessen, sagt Dehnert: „Die meisten jungen Leute übersehen, dass man auch durch einen Unfall pflegebedürftig werden kann.“

Bestehende Produkte überarbeitet

Produkte, aus denen Interessenten wählen könnten, gibt es hierzulande zumindest zuhauf. Alle Anbieter haben ihre bestehenden Produkte im Zuge der Reform überarbeitet und von den ehemaligen Pflegestufen in die neuen Pflegegrade überführt. Ein Beispiel dafür ist die Württembergische.

„Wir haben unsere Tarifwelt in den Pflegetagegeldern überprüft und neu aufgestellt. Im Zuge dessen ist seit Januar nur noch unser leistungsstärkster Tarif Premium Plus verkaufsoffen“, sagt Dehnert. Hier zahlt der Versicherer in Pflegegrad 1 für den Kunden 5 Prozent des vereinbarten Tagegelds bei einer stationären Pflege, ab Grad 2 gibt es dann 100 Prozent, und die Beitragsbefreiung greift.

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An die neuen Pflegegrade angepasst

Auch die nicht länger verkaufsoffenen Tarife habe man aber an die neuen Pflegegrade angepasst. Dabei habe man Wert darauf gelegt, dass kein Kunde schlechter gestellt werde. Dehnert: „Oft profitieren unsere Kunden sogar von etwas höheren Erstattungssätzen.“ Ist die Absicherung dadurch teurer geworden? Ja, meint Dehnert bezogen auf die Prämien des Tarifs PTPU. Die Änderungen bewegten sich aber „größtenteils im Cent-Bereich“.

 Auch die Hallesche hat ihren Pflegetagegeld-Tarif Olga flex an die neuen rechtlichen Anforderungen angepasst. Er leistet im stationären Bereich 10 Prozent in Pflegegrad 1, ab Pflegegrad 2 sind es 100 Prozent. Bis zu 4.500 Euro lassen sich im Monat absichern. Einmalig gibt es bis zu 9.000 Euro, falls der Kunde in Pflegegrad 4 oder 5 eingestuft wird. Die Beitragsbefreiung gilt ab Pflegegrad 4.

Beitrag für das Produkt ist gestiegen

Der Beitrag für das Produkt ist auch hier etwas gestiegen. „Der neu geschaffene Pflegegrad 1 wird vielen Menschen zu Leistungen verhelfen, die bislang leer ausgingen“, sagt Pekarek. „Und selbstverständlich leistet auch Olga flex ab Pflegegrad 1. Mehr Leistung bedeutet aber auch etwas mehr Beitrag.“ Der Anstieg liege hier im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“.

Verbraucherschützer beobachten in der Branche indes einen wesentlich höheren Anstieg der Preise. Philipp Opfermann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen etwa berichtet in der „Augsburger Allgemeinen“ von Steigerungen um „im Schnitt 18 bis 20 Prozent“ bei Pflegetagegeldversicherungen.

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