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Aktualisiert am 11.06.2021 - 13:33 Uhrin VersicherungenLesedauer: 4 Minuten

Versicherungs-Apps Makler: „Viele Insurtechs werden einen langsamen Tod sterben“

Tobias Bierl (vorne) ist gemeinsam mit seinem Bruder Stefan Gesellschafter der Finanzberatung Bierl aus Kirchenrohrbach bei Regensburg.
Tobias Bierl (vorne) ist gemeinsam mit seinem Bruder Stefan Gesellschafter der Finanzberatung Bierl aus Kirchenrohrbach bei Regensburg. | Foto: Finanzberatung Bierl GbR

DAS INVESTMENT.com: Werden Kunden Ihrer Ansicht nach bei klassischen Versicherungsmaklern besser beraten als durch die Mitarbeiter so genannter Insurtechs? Und wenn ja, warum?

Tobias Bierl: Kann man Pauschal nicht sagen, da es sicherlich auch Versicherungsmakler und Finanzberater gibt, welche nicht ordentlich beraten. Hier kann die Beratung durch ein Insurtech durchaus besser sein – besonders bei Standardprodukten schließe ich das nicht aus. Macht ein klassischer Versicherungsmakler aber seinen Job, kann dies eigentlich quasi nicht vorkommen.

Grundsätzlich hat ein Versicherungsmakler aber bessere Voraussetzungen für eine qualifizierte Beratung als ein Insurtech, wenn der Makler die technischen Möglichkeiten mit einsetzt. Ich würde dies als Vernetzung der „Online- und Offlinewelt“ bezeichnen. Vielen Kunden ist der persönliche Kontakt im Fall der Fälle letztendlich doch nicht wichtiger, aber andererseits möchten Sie einen guten Überblick über Ihre Versicherungen haben.

Ein Versicherungsmakler kann beides bieten. Er muss aber mit der Zeit gehen. Auch bei Maklerkollegen sieht man teilweise Private Haftpflichtversicherungen aus dem Jahre 2004 mit veralteten Versicherungsbedingungen, welche große Leistungslücken aufweisen. Durch künstliche Intelligenz und Robo Advisor kann auf Knopfdruck vollautomatisch die Police jedes Jahr auf Leistungsglücken und ggf. auf bessere Bedingungen verglichen werden.

Für Standardprodukte wie einer Privaten Haftpflicht oder Auslandskrankenversicherung kann ein Insurtech dem Makler somit durchaus die Stirn bieten – geht es aber in beratungsintensive Themen wie zum Beispiel der Berufsunfähigkeitsversicherung, so sehe ich im Moment keine Alternative zu einem Versicherungsmakler beziehungsweise Versicherungsberater.

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Das beste Beispiel daran ist Knip, welche ja damit werben, dass man innerhalb von einer Minute zur passenden Berufsunfähigkeitsversicherung kommt. Eine vernünftige und sorgfältige Beratung für das Thema BU benötigt einen Aufwand von zehn Stunden Minimum, Stichwort Krankenakte.

Hier wird mit der Existenz von Menschen gespielt, wenn man laut Werbeversprechen nur wenige Minuten für den Abschluss benötigt. Solange es so umfangreiche Gesundheitsfragen in der Biometrischen Absicherung gibt, solange wird ein versierter Berater die bessere Lösung sein.

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