Verbraucherschutz Versicherungsmakler-Apps: Finanztest lässt Insurtech-Angebote durchfallen
Check24, Clark, Feelix, Good24: Die Betreiber dieser Smartphone-Apps versprechen ihren Nutzern, sie in Sachen Versicherungen zu beraten und sämtliche Policen papierlos online zu verwalten. „Klingt gut, ist aber nur bedingt empfehlenswert“, warnt aktuell die Stiftung Warentest: In der Dezember-Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest findet sich ein Testbericht, der die jungen Start-ups der Insurtech-Branche alt aussehen lässt.
„Man registriert sich mit den persönlichen Daten in einer entsprechenden App, wie sie etwa von Check24 oder Clark bereitgestellt wird“, erklärt Finanztest-Redakteurin Simone Weidner das typische Prozedere der Insurtechs. „In der App hinterlegen Kunde oder Kundin ihre Versicherungsverträge, bestätigen dann mit ihrer Unterschrift, dass der Makler für sie tätig werden kann und lassen zu, dass sie auch telefonisch oder im Chat beraten werden dürfen.“
Je persönlicher die Beratung, desto zufriedener die Tester
Für ihren aktuellen Test haben die Verbraucherschützer folgende Fragen betrachtet: Wie gehen die App-Betreiber mit Fragen nach dem individuellen Bedarf um? Werden die Gründe für ein neues Versicherungsangebot erklärt? Und funktioniert die digitale beziehungsweise telefonische Kundenberatung auch in der Praxis? Das Ergebnis: Die Testpersonen waren umso zufriedener, je persönlicher die Beratung war – am Telefon oder im Video-Call.
Hallo, Herr Kaiser!
Insgesamt aber war die Beratungsqualität nicht besser als befriedigend – und beim Anbieter Feelix sogar mangelhaft. Neben diesem mit 60 Prozent gewichteten Kriterium bewertete Finanztest auch den Import der Policen (Gewichtung: 15 Prozent), die Information und Transparenz als Makler (10), die Dokumentation (10) und den Basisschutz persönlicher Daten (5). Als Gesamtnote erhalten Clark und Good24 (Note: jeweils 2,7) sowie Check24 (3,4) ein befriedigend, Feelix (4,6) ein mangelhaft.
Ebenfalls im Test vertreten war die App Schutzklick Makler (Note: Ausreichend, 3,7). Doch der Anbieter wurde im September von Clark gekauft und die Marke Schutzklick Makler wird nicht weitergeführt. Trotz der nicht gerade berauschenden Testergebnisse könnten die Apps laut Weidner für manche Kunden interessant sein: „Für Leute, die ihren Versicherungsbedarf in etwa einschätzen können, keinen großen Beratungsbedarf haben und digital-affin sind“.