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Versicherungsmakler Sven Hennig
„Neuer Hallesche-Tarif eignet sich für Einstieg in private Krankenversicherung“
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Versicherungsmakler Sven Hennig „Neuer Hallesche-Tarif eignet sich für Einstieg in private Krankenversicherung“

Passender Zahnersatz gesucht: Die Hallesche erweitert ihre Produktpalette in der privaten Krankenversicherung.
Passender Zahnersatz gesucht: Die Hallesche erweitert ihre Produktpalette in der privaten Krankenversicherung. | Foto: imago images/Addictive Stock

Die Hallesche Krankenversicherung ergänzt ihren Vollkosten-Tarif NK Select um die zwei preisgünstigen Varianten S und L. Auch sie gibt es jeweils mit 600, 1.200 oder 3.000 Euro Selbstbeteiligung. Doch in ihrem Leistungsumfang liegen sie unterhalb der vor zwei Jahren eingeführten Premiumstufe XL.

So sind beispielsweise die ambulanten und stationären Arzthonorare in der unteren Tarifstufe S auf den Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte beziehungsweise Zahnärzte begrenzt. Bei der mittleren L-Variante gilt das nur bei ambulanten Behandlungen, in dem XL-Produkt hingegen nie. Außerdem gilt für S-Versicherte das Hausarztprinzip: Wer direkt zum Facharzt geht, bekommt mit bestimmten Ausnahmen nur 75 Prozent der Rechnung erstattet. 

Eigenanteil des PKV-Kunden entfällt komplett

Sven Hennig
Sven Hennig © online-pkv.de

Ähnlich stark eingeschränkt ist die Kostenübernahme in der S-Variante außerdem bei Heilmitteln sowie Original-Arzneien, die statt preisgünstigerer Generika bestellt werden. Bis zum Rechnungsbetrag von 4.000 Euro ist ein 20-prozentiger Eigenanteil zu zahlen. Im schlimmsten Fall werden also 800 Euro pro Jahr fällig – zusätzlich zum Monatsbeitrag. Bei der mittleren Tarifvariante L sind es hingegen nur 400 Euro, weil der Eigenanteil dort bereits ab einer Gesamthöhe von 2.000 Euro entfällt. 

Und wer den Weg über den Hilfsmittelservice des Versicherers wählt, spart sich den Eigenanteil jeweils komplett. Bei stationären Aufenthalten im Krankenhaus ist es ebenfalls recht einfach. Während im S nur die Regelleistungen versichert sind, ist in der mittleren Stufe L das Zweibettzimmer und beim Premiumprodukt XL das Einbettzimmer drin. Wer diese Leistungen dennoch nicht nutzt, erhält als eine Art Entschädigung ein Ersatz-Krankenhaustagegeld. 

Kosten für Psychotherapie teilweise übernommen 

Und auch bei den Leistungen für eine Psychotherapie finden wir unterschiedliche Leistungsstufen: Je nach Tarifstufe erstattet die Hallesche entweder 70 oder 80 beziehungsweise 90 Prozent der Rechnung. Wichtig ist dabei aber, dass es in keinem der drei Vertragswerke eine Obergrenze für eine bestimmte Anzahl von Sitzungen gibt. 

 

Mindestens genauso wichtig sind die Zuschüsse bei Zahnersatz. Hier werden ebenfalls je nach Preisstufe zwischen 70 und 90 Prozent der Kosten übernommen. Ein Heil- und Kostenplan ist zwar bei allen drei Produkten jeweils ab einem Rechnungsbetrag von 2.500 Euro einzureichen. Doch anders als bei den anderen zwei Varianten besteht im S-Produkt auch noch nach fünf Jahren eine dauerhafte Summengrenze für Zahnleistungen in Höhe von maximal 4.000 Euro pro Jahr. 

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Zuschüsse bei Zahnersatz je nach PKV-Tarif 

Beim S-Tarif zahlt die Hallesche jedoch keinerlei Geld für eine Kinderwunschbehandlung oder die sogenannte Kryo-Konservierung von Zellen oder Gewebe durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff. Das
Gleiche gilt auch für Besuche beim Heilpraktiker oder die sogenannte refraktive Augenchirurgie. Wer also eine Laserbehandlung für seine Augen plant, sollte entweder in der Stufe L mit 1.500 Euro beziehungsweise XL mit 2.500 Euro Zuschuss pro Auge versichert sein.

Auch die im XL-Produkt übernommenen Kosten für die Kinderbetreuung von 100 Euro für maximal zehn Tage entfallen im S-Tarif, ebenso wie die Haushaltshilfe. Das sogenannte Rooming-in, bei dem Eltern im Krankenhaus- beziehungsweise Pflegeheim-Zimmer ihres Kindes aufgenommen werden, ist bis zum 16. Lebensjahr hingegen immer mitversichert.

Versicherungsmakler zieht gemischtes Fazit

Die Hallesche hat ihre Produktfamilie NK Select mit den zwei kleinen Geschwistern komplett gemacht. Es gibt nun drei unterschiedliche Tarife für drei unterschiedliche Leistungsansprüche. Mit ihnen können
Versicherte ihren Versicherungsschutz flexibel gestalten und idealerweise ohne neue Gesundheitsprüfung in eine andere Police wechseln. Die Option richtet sich insbesondere an Kunden, die ihren Versicherungsschutz später verbessern wollen. 

 

So eignet sich der S-Tarif zwar nicht für den dauerhaften Verbleib, aber durchaus für den Einstieg oder das zwischenzeitliche Absenken des Versicherungsschutzes. Das kann insbesondere für Selbstständige mit schwankendem Einkommen eine wichtige Option sein. Welches konkrete Produkt am Ende für einen Kunden infrage kommt, hängt zwar immer von seiner individuellen Gesamtsituation ab. Grundsätzlich gilt aber, dass Tarife mit umfassendem Schutz auch besonders stark von steigenden Beiträgen betroffen sind. Auch daher sind flexible Wechselmöglichkeiten wichtig. 

Über den Autor:

Sven Hennig ist Versicherungsmakler in Bergen auf Rügen und Betreiber eines Online-Blogs zu privaten Krankenversicherungen. Dort erklärt er in einem ausführlichen Beitrag unter anderem im Detail, für welche Kundengruppen ihm die zwei neuen Tarifstufen für private Krankheitskostenvollversicherungen aus dem Hause Hallesche besonders interessant erscheinen.

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