Versicherungsvertrieb Das kritisieren Versicherungsvermittler im Ausschließlichkeitsvertrieb

Vertreter in der Ausschließlichkeit sehen bei digitalen Unterstützungsleistungen durch die Versicherungsgesellschaften noch einigen Handlungsbedarf. Das zeigt die aktuelle Studie „Erfolgsfaktoren im Ausschließlichkeitsvertrieb 2016“ mit dem Highlight-Thema „Zentrale Unterstützungsleistungen“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov, die in diesem Jahr durch die Management-Beratung Innovalue unterstützt wurde.
Lediglich ein Drittel (34 Prozent) der insgesamt 1.051 gebundenen Versicherungsvertreter von 22 Gesellschaften, die telefonisch befragt wurden, beurteilt die Unterstützung für Onlineberatung und -vertrieb ihrer Agentur als „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) urteilt mit „gut“. Das letzte Drittel (32 Prozent) ist besonders kritisch und beurteilt die Unterstützung im digitalen Bereich als „mittelmäßig“ oder „schlecht“.
Neue Angebote ohne Mehrwert
Christian Mylius, Managing Director bei der Strategieberatung EY Innovalue, überrascht dieses Ergebnis nicht. „Vermittler, aber auch Kunden, spüren leider häufig noch keinen echten Mehrwert in der Nutzung von Kundenportalen, Apps oder anderen Digitalisierungsinitiativen.“ Grund dafür sei eine unzureichende Integration in die Vertriebs- und Serviceprozesse der Agenturen und Zentralfunktionen. Ergebnis: „Kunden haben noch kein echtes Omni-Kanal-Erlebnis.“
„Im Gegenteil, die heutigen Digitalisierungsstrategien und -konzepte sind häufig nur Stückwerk“, so Mylius weiter. „Technologie und Prozesse, aber auch Produktstrategie und Vergütungslogik, müssen stimmig ineinandergreifen und konsequent auf einen echten Mehrwert für Vermittler und Kunden ausgerichtet sein.“ Es werde noch zu wenig aus Sicht der Kunden gedacht.