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Aktualisiert am 16.06.2023 - 13:52 Uhrin FondsLesedauer: 10 Minuten

Analyse von Facing Finance und Urgewald Verteidigungs-ETFs: Welche Fonds das meiste Geld in die Rüstungsindustrie stecken

Ein Flugzeug der Bundeswehr landet in Hannover
Ein Flugzeug der Bundeswehr landet in Hannover: Eine Analyse von Facing Finance und Urgewald zeigt, welche ETFs das meiste Geld in die Rüstungsindustrie stecken. | Foto: Imago Images / Chris Emil Janßen

Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und Urgewald haben die Nachhaltigkeit von unterschiedlichen Investmentfonds gecheckt. Durchleuchtet wurden die Investments von 2.885 in Deutschland zugelassenen Publikumsfonds in 1.120 ausgewählte Unternehmen, die wegen Verstöße gegen internationale Normen und Standards in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Governance in der Kritik stehen. Als Basis diente die Datenplattform faire Fonds. Bei 839 der analysierten Fonds handelte es sich um ETFs.

46 Prozent der untersuchten Fonds investieren in die Rüstungsindustrie

Die Untersuchung zeigt: 46 Prozent der analysierten Fonds und 39 Prozent der untersuchten ESG-Fonds investieren in Waffenexporteure. Dabei filterten die Studienautoren die zehn ETFs raus, die das meiste Geld in die Rüstungsindustrie stecken.

 

Die Studienautoren geben bei ihrer Analyse zu bedenken:

  • Die Zusammensetzung der einzelnen Investmentfonds kann sich von Zeit zu Zeit ändern.
  • Im Portfolio werden nur die Unternehmen gekennzeichnet, die ihre derzeitigen Quellen abdecken. Darüber hinaus gebe es noch weitere kontroverese Firmen.
  • Es wurden ausschließlich Fonds in die Datenbank überführt, deren abrufbaren Portfolios nicht älter als zwei Jahre sind.
  • Die Analyse zeigt außerdem ausschließlich, ob und welche kontroversen Unternehmen in den Portfolios der Fonds enthalten sind. Es wurden keine Einschätzung weiterer Informationen vorgenommen, wie beispielsweise eine Positiv-Bewertung von Unternehmen wegen eines ausgeglichenen Vorstands oder der Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen.
  • Zudem wurden nur diejenigen Fonds berücksichtigt, deren Anteil an Aktien oder Anleihen über 20 Prozent beträgt. Das heißt: Dachfonds, die wiederum in andere Fonds investieren, sind nicht in der Datenbank enthalten. Der Grund hierfür sei, dass die Analysten derzeit nur Aktien und Anleihen der Portfolios kontroversen Unternehmen zuordnen und somit auswerten können. Ein sehr geringer Anteil an Aktien und Anleihen innerhalb eines Fondsportfolios würde demnach zu einer verfälschenden Darstellung eines Fonds führen. >> Mehr zur Methodik kannst du auch hier nachlesen

iShares Divdax (DE)

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

ISIN: DE0002635273

Klassifizierung nach SFDR: Artikel 6

Wertentwicklung seit Auflegung: 295 Prozent

Auflegung: 04.04.2005 

Portfolio-Datum: 28.02.2023

Gesamtvolumen des Fonds: 548,73 Millionen Euro

Investitionen in die Rüstungsindustrie: 17,6 Prozent

Gesamthöhe kontroverser Unternehmensbeteiligungen: 41,5 Prozent

 

Die fünf größten kontroversen Beteiligungen:

ISIN
Unternehmen Konflikte  Gewichtung im Fonds 
DE0007100000  Mercedes Benz Group Arbeitsrechte, Menschenrechte, Klimawandel, Rüstung 10,55 % 
DE000BASF111 BASF  Klimawandel 9,43 % 
DE0005190003 BMW Arbeitsrechte, Menschenrechte, Klimawandel 7,16 % 
DE0007664039 Volkswagen  Arbeitsrechte, Menschenrechte, Klimawandel, Rüstung 7,06 % 
DE000ENAG999 Eon Klimawandel, Gas & Öl 5,13 % 

 

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