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Vertrauen in das Finanzsystem wieder herstellen Italien will zweiten Banken-Rettungsfonds aufsetzen

Ziel ist es, mit weiteren 2 Milliarden Euro den ersten Rettungsfonds zu unterstützen, erklärten zwei der Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Der privat finanzierte Atlante 1 ist seit der Gründung im April bereits zweimal angezapft worden. Nun soll der Rettungsfonds seine verbliebenen Reserven dafür einsetzen, der angeschlagenen Banca Monte dei Paschi di Siena 10 Milliarden Dollar an notleidenden Krediten (NPL) abzunehmen, berichteten zwei italienische Zeitungen am Mittwoch.

Die zuständigen Behörden wollen den zweiten Fonds, der wahrscheinlich Atlante 2 heißen wird, den Informationen zufolge in diesem Monat aufsetzen. Am 29. Juli sollen die Ergebnisse des Banken-Stresstests bekannt gegeben werden. Das staatliche Kreditinstitut Cassa Depositi e Prestiti würde zwischen 400 Millionen Euro und 500 Millionen Euro zu dem neuen Fonds beisteuern, der sich auf notleidende Kredite konzentrieren soll, hieß es.

Italien versucht sein Bankensystem zu unterstützen, ohne dabei die Regeln der Europäischen Union zu verletzen, die vorsehen, dass Investoren an den Kosten für eine Bankenrettung beteiligt werden müssen. In der vergangenen Woche hatte die Zeitung Il Sole-24 Ore berichtet, dass ein zusätzlicher Fonds mit 3 Milliarden Euro bis 5 Milliarden Euro in der Planung sei.

Wo das verbliebene Geld für Atlante 2 herkommen soll, ist noch nicht ganz klar. Eine informierte Person erklärte, dass internationale Investoren - darunter auch nicht näher genannte Private-Equity-Fonds aus Großbritannien und den USA - nicht an einer Unterstützung des Fonds für italienische Banken interessiert seien. Zur Begründung wurde auf die Verunsicherung nach dem Brexit-Votum verwiesen. Die Entscheidung Großbritanniens hat die Talfahrt der italienischen Banken noch beschleunigt. Titel von Monte Paschi, der drittgrößten Bank des Landes, haben beispielsweise seit Jahresbeginn mehr als 70 Prozent eingebüßt.

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