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Vertriebschef von La Financière de l'Echiquier „Ein Sturm auf Aktienfonds wird wohl ausbleiben“

Von , Lesedauer: 8 Minuten
Jörg Ahlheid, Deutschlandchef der Pariser Fondsboutique La Financière de l´Echiquier
Jörg Ahlheid, Deutschlandchef der Pariser Fondsboutique La Financière de l´Echiquier

DAS INVESTMENT: Wir blicken im laufenden Jahr auf Ereignisse, die Sie als Vertriebschef nicht gefreut haben dürften: Die Gewinne des Börsenjahres 2015 waren nach nur elf Handelstagen dahin. Dazu kamen Syrien, Flüchtlingskrise, geopolitischen Brandherde und das Brexit-Referendum. Die Banken, vor allem die italienischen, sind in den Schlagzeilen geraten. Wie ist Ihr Fazit aus Vertriebssicht für das bisherige Jahr 2016?

Jörg Ahlheid: Grundsätzlich positiv, das Jahr 2016 hat schlecht angefangen, bietet für Boutiquen wie La Financière de l’Echiquier aber gute Chancen, sich zu positionieren. Wenn es besonders volatil ist, ist das ganze Können eines Stock-Pickers gefragt. Da trennt sich die Spreu vom Weizen und man erkennt, wer wirklich Mehrwert als aktiver Asset Manager schafft. Und genauso war es bei uns. Insofern: Ich denke, im Dezember blicken wir auf ein zufriedenstellendes Jahr zurück.

Was wünschen Sie sich für das zweite Halbjahr und welche realistischen Erwartungen haben Sie?

Ahlheid: Ruhigere Märkte und weniger „politisches Störfeuer“. Ich befürchte allerdings, das bleibt ein frommer Wunsch. Allein mit den amerikanischen Präsidentschaftswahlen steht jetzt das nächste Großereignis mit Unruhepotential an.

Der Niedrigzins ist das alles dominierende Thema in der Finanzbranche. Ein paar vereinfachte Folgen: Rentenfonds werden zunehmend unattraktiv. Das Sparbuch ist keine Alternative mehr. Die Deutschen stürzen sich auf Immobilien. Gold wird wiederentdeckt. Multi-Asset-Fonds sind in aller Munde. Aktienfonds schlagen sich mittelmäßig, volatile Börsen und Regulatorik verhindern größere Mittelzuflüsse. Möchten Sie etwas ergänzen?    

Ahlheid: Beim Thema Aktienfonds bin ich anderer Meinung, hier ist durchaus etwas zu holen – man muss nur abseits der Scheinwerferlichter suchen. Wir haben beispielsweise in den letzten Jahren mit unserem Echiquier Entrepreneurs breite Expertise im Micro-&Small-Cap-Segment aufgebaut, während die Large-Cap-Fonds in Mode waren. Im Nebenwertesegment findet man viele mittelständische Hidden Champions, die immer noch unterbewertet sind und deutlich weniger volatil als viele Large-Caps.  

Würden Sie Ihr Haus als Nettoprofiteur der Niedrigzins-Phase betrachten?

Ahlheid: Ja, denn bei fehlenden Zinsen wird unsere Expertise als aktiver Manager im Bereich Aktien immer wichtiger, um langfristig positive Renditen zu erzielen. Wir können nachweislich seit 25 Jahren das sogenannte Alpha gegenüber der jeweiligen Benchmark erzielen. Somit können wir als Nischenanbieter in einer breit diversifizierten Asset Allokation – durch den Ausfall der zinstragenden Erträge – eine  wichtige Rolle bei der Erzielung langfristiger Wertzuwächse und in der Gesamtvermögensallokation spielen.

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