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Vertriebsleiter bei Fondsdiscount zum Weltspartag „Mischfonds können für Anfänger ein sinnvoller Einstieg sein“

in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 4 Minuten
Thomas Soltau ist Vorstandsvorsitzender von wallstreet:online capital und Vertriebsleiter von Fondsdiscount.de
Thomas Soltau ist Vorstandsvorsitzender von wallstreet:online capital und Vertriebsleiter von Fondsdiscount.de
Der Weltspartag ist „kein Tag der Ruhe, sondern ein Tag der Arbeit und des Handels“. So lautet der Leitgedanke, den Filippo Ravizza, italienischer Direktor des International Savings Banks Institute, auf dem internationalen Sparkassenkongress 1924 formuliert hat. Das Ideal des Sparens steht von jeher im Vordergrund: Die finanzielle Vorsorge für Zeiten, in denen wir von unserem Ersparten zehren können oder müssen.

Genau 90 Jahre nach dem ersten Weltspartag sind solche Zeiten in unserer Gesellschaft – in der es uns an wenig mangelt – hauptsächlich auf die Altersvorsorge zu beziehen. Jeder Einzelne muss dafür Sorge tragen, dass er seinen Lebensstandard auch im hohen Alter aufrechterhalten kann. Mit der staatlichen Rente allein ist das nicht mehr zu schaffen. Die Altersarmut steigt und wird vor allem für kommende Generationen zu einem immer größeren Problem werden. Jeder siebte Rentner ist bereits jetzt von Armut bedroht.

Prinzipien des Sparens haben sich geändert

Die Banken können ihren Kunden schon lange nicht mehr weiterhelfen. Aufgrund der historisch niedrigen Zinsen ist Banksparen – einst eine Absicherung gegen Risiken – vielmehr selbst ein Risiko geworden. Die Rendite auf Sparguthaben oder einem Tagesgeldkonto kann die Inflation nicht ausgleichen, so dass das hart ersparte Geld auf dem Konto sogar noch schrumpft.

Die Prinzipien des Sparens, wie sie auf dem internationalen Sparkassenkongress seit 90 Jahren verbreitet werden, haben sich also grundlegend geändert. Welche Bedeutung kommt dem Weltspartag anhand dieser schwierigen Rahmenbedingungen also zu? Was kann der Einzelne an diesem „Tag des Handelns“ konkret tun, um Zinsfalle und Altersarmut zu entkommen?

Die Antwort lautet: Es muss sich etwas ändern an der Einstellung zum Sparen. Die größte Hürde liegt darin, die alten Angewohnheiten abzutrainieren, die die Deutschen seit Jahrzehnten stoisch befolgt haben.

Auch Banken in der Verantwortung

Die Zeiten, in denen Kinder am Weltspartag ihr Sparschwein zur Bank brachten, um ein Sparbuch zu eröffnen, gehören der Vergangenheit an. Wer eine Lebensversicherung abschließt, muss sich darüber im Klaren sein, dass es keine hohen Garantiezinsen mehr geben wird. Die private Altersvorsorge muss abseits dieser alten Strukturen verlaufen. Medien und Bildungseinrichtungen müssen diese Tatsache noch intensiver ins Zentrum des Bewusstseins stellen.

Auch die Banken stehen in der Verantwortung. Sie haben sich seit der Finanzkrise nur mit ihrer eigenen Konsolidierung beschäftigt, anstatt neue attraktive Produkte für ihre Privatkunden zu entwickeln. Die Kunden lassen sie im Regen stehen. Die Deutschen sind einer Umfrage von Goldman Sachs zufolge zurecht unzufrieden mit den Zinsen, die sie erhalten. Trotzdem reagieren sie nicht auf diese katastrophalen Rahmenbedingungen. Dabei müsste ihnen eigentlich bewusst sein: Wenn die vorhandene Geldanlage langfristig auf dem Bankkonto bleibt, nutzt das nur der Bank, nicht dem Sparer.

Alte Gewohnheiten ändern sich jedoch nur langsam. Erst jeder vierte Deutsche hält Aktien oder Aktienfonds in seinem Portfolio. Wertpapiere sind den Deutschen immer noch zu unsicher. Auch hier gilt es, aufzuklären und bestehende Ängste abzubauen. In den vergangenen sieben Jahren gab es an der Börse hauptsächlich steigende Kurse. Aber schlechte Nachrichten verbreiten sich in den Medien schneller als gute. Daher dürfte der Kurseinbruch des Dax im August durch die Verwerfungen in China den Bürgern noch lebhaft in Erinnerung bleiben und zur Abwehrhaltung gegen ein Engagement am Finanzmarkt beitragen.

Mischfonds können sinnvoller Einstieg sein

Letztendlich liegt die Verantwortung zum Sparen bei jedem selbst. Wer sich informiert, der merkt schnell, dass er keine Banken oder Versicherungen braucht, um sich einen vernünftigen Sparplan am Finanzmarkt zusammenzustellen. Denn nur dort gibt es noch Renditen, die ihren Namen verdienen. Wer das begreift, für den ändert sich die Perspektive: Niedrige Börsenkurse werden zu günstigen Einstiegschancen. Das Risiko verwandelt sich in eine Chance, echte Erträge zu erzielen.

Dazu gehören natürlich Mut und Risikobereitschaft. Mischfonds können für Anfänger ein sinnvoller Einstieg sein. Ein aktives Management kombiniert mehrere Anlageklassen und verteilt die Investments auf mehrere Branchen. Dadurch erreichen Anleger auch mit einem geringen Betrag schon eine große Risikostreuung.

Eine zweite Möglichkeit stellen Beteiligungen in Sachwerte dar. Besonders beliebt sind die Neuen Energien. Neben Windparks und Solaranlagen können Anleger auch in Blockheizkraftwerke investieren, die jederzeit flexibel Strom und Wärme produzieren können. Sachwerte-Beteiligungen sind eine eigene Anlageklasse. Sie eignen sich daher für die Diversifizierung eines Portfolios, das bislang nur aus Aktien und Anleihen besteht.

Zum Sparen gehören seit jeher Disziplin und Genügsamkeit. Doch in Zeiten, in denen hohe Zinsen – vielleicht sogar für immer – der Vergangenheit angehören, ist das nicht mehr genug. Wer sein Vermögen vermehren will, muss bereit sein, ein kalkuliertes Risiko einzugehen. Der Weltspartag bietet jedem die Möglichkeit, über seinen Sparkurs nachzudenken und die alten Dogmen bei der Vermögensbildung endlich über den Haufen zu werfen.

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