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Umfrage deutet an Sogenanntes Verwahrentgelt vertreibt Bankkunden

Beratungsgespräch in der Bank
Beratungsgespräch in der Bank: Reden könnte helfen, um vergrätzte Kunden im Haus zu halten. | Foto: Imago Images / Panthermedia

Der neue Trend zum Verwahrentgelt könnte Bankkunden demnächst wandern lassen. Offenbar überlegen 80 Prozent derjenigen, die auf Kontoguthaben inzwischen Strafzinsen zahlen sollen, dass sie die Bank wechseln. Das ergibt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Appinio unter 200 von Verwahrentgelt betroffenen Bankkunden in Deutschland. Auftraggeber sind die Kundenservice-Spezialisten Adesso Experience und PBM Personal Business Machine.

Wie die Unternehmen mitteilen, berechnen inzwischen mehr als 500 deutsche Banken und Sparkassen einen als Verwahrentgelt bezeichneten Strafzins auf Spareinlagen und Guthaben. Meist ist es ein halbes Prozent pro Jahr.

Bitte Verwahrentgelt besser erklären

Doch offenbar erklären sie das nicht vernünftig. Denn 82 Prozent der Befragten halten den Strafzins für ungerecht. Über 50 Prozent können sich nicht daran erinnern, dass die Bank ihnen die Gründe erklärt hätte. Gab es doch mal eine entsprechende Nachricht, nannten die Banken als Hauptgrund die Negativzinsen der EZB (67 Prozent) gefolgt von allgemein steigenden Kosten (40 Prozent).

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Immerhin würden 76 Prozent der Befragten die Bank doch nicht wechseln, wenn sie gezeigt bekämen, wie sie das Verwahrentgelt vermeiden können. Allerdings können sich 55 Prozent nicht an entsprechende Vorschläge erinnern.

„Dieser Wert zeigt: Ein besserer, personalisierter Kundendialog würde sich für Banken und Sparkassen lohnen, gerade bei solch sensiblen Themen. Die Ergebnisse der Umfrage belegen, dass die Anbieter hier massives Potenzial haben, sich im Wettbewerb zu differenzieren“, kommentiert Ralf Pispers, Chef der PBM Personal Business Machine.

Wie Ansprache in Banken und Sparkassen läuft, zeigt ein weiterer Punkt der Umfrage. Demnach erhielten 47 Prozent der Befragten die Nachricht über das Verwahrentgelt noch per Brief, 25 Prozent bekamen eine E-Mail. Immerhin bescheinigen zwei Drittel der Befragten ihrer Bank, dass sie da ist, wenn sie etwas brauchen. Allerdings sagen nur 28 Prozent, dass sie die Bank auch mal berät, ohne dass sie sich melden. 30 Prozent meinen, die Bank melde sich nur dann, wenn sie Geld wolle.

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