

- Startseite
-
Sascha Häusler von der KSK Köln über Zukunft des Private Banking
In der Welt des Private Banking dreht sich alles um Vertrauen und langfristige Beziehungen. Doch wie gelingt es Vermögensverwaltern, in einem zunehmend digitalisierten Umfeld die Bedürfnisse ihrer anspruchsvollen Kunden zu erfüllen? Wir haben mit Sascha Häusler, Bereichsdirektor Vermögensmanagement bei der Kreissparkasse Köln, über seine Erfahrungen und die Zukunft der Branche gesprochen.
Sascha Häusler ist seit über 17 Jahren im Private Banking tätig. Er begann seine Karriere mit einer Ausbildung bei der Kreissparkasse Köln und entdeckte schnell seine Leidenschaft für die Schnittstelle zwischen Kapitalmarkt und Kundenbetreuung. „Am Ende geht es immer darum: Du brauchst einen vertrauenswürdigen, kompetenten Ansprechpartner, am besten vor Ort“, fasst er seine Philosophie zusammen.
Auf die Frage, warum es ihn nicht in ein großes Family Office verschlagen hat, sagt er: „Für mich gab es nie einen Grund, was anderes zu machen, weil ich dann im Private Banking spannende Kunden, spannende Kollegen kennengelernt habe und auch wahnsinnig viel gelernt habe. Ich glaube, man kann nicht in vielen Institutionen so viel lernen wie in der Sparkasse, wenn man sich schlau anstellt, da Spaß hat und sich reinhängt.“ Er schätzt bis heute die Unaufgeregtheit und auch das Understatement der Kreissparkasse Köln im Private Banking.
Was Kunden in der Vermögensverwaltung schätzen
Doch wie haben sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden im Laufe der Jahre verändert? Häusler betont, dass der Kern gleich geblieben ist: „Unsere Kunden mögen es persönlich, wenn sie lange mit den gleichen Menschen zu tun haben. Wo sich alles gut eingespielt hat, wo jeder weiß, wie der andere tickt. Das ist der Hauptankerpunkt. Am langen Ende geht es um die Menschen."
Am Ende müsse eine gute Vermögensverwaltung zum Kunden passen. Dennoch spielen digitale Lösungen eine immer größere Rolle, um die Kommunikation und Betreuung zu unterstützen. Der Faktor Mensch werde jedoch immer den Unterschied machen. Dazu sagt Häusler: „Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert. Und was nicht digitalisiert werden kann, wird wertvoller.“
Neben der Digitalisierung sieht Häusler die Nachwuchsförderung als eine der zentralen Herausforderungen für die Branche. "Viele junge Menschen interessieren sich wieder stärker für uns. Die interessieren sich jetzt nicht mehr rein für monetäre Themen oder Karriere, sondern auch dem Purpose“, erklärt er. Hier sieht er die regional verwurzelte Sparkasse gut aufgestellt. „Unsere Ergebnisse gehen ja in die Region. Das ist für viele Menschen attraktiv. Die wissen noch aus der Schulzeit, dass die Kreissparkasse die Kitas und Karnevalszüge unterstützt. Aber natürlich müssen wir die neuen Entwicklungen wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz nutzen.“
Sascha Häuslers Buch-Tipp
Auch seine persönliche Anlagephilosophie hat Häusler im Laufe der Jahre weiterentwickelt. „Ich bin sowieso ein großer Fan von Produktivkapital, also Immobilien und Aktien. Das kann ich messen“, verrät er. Beim Bitcoin war er nie dabei, auch nicht bei der jüngsten Rally. Für ihn ist es wichtig, die Geschäftsmodelle der Unternehmen, in die er investiert, zu verstehen und langfristig dabei zu bleiben.
Zum Abschluss des Gesprächs verrät Sascha Häusler noch seine aktuelle Buchempfehlung: „Same as ever“ von Morgan Housel. „Der hat nicht gefragt: Was verändert sich? [...] Der hat gefragt: Was verändert sich eigentlich nicht?“, fasst Häusler die zentrale Fragestellung des Buches zusammen. Housel argumentiert, dass die menschlichen Grundbedürfnisse nach Wohlstand, Glück und Gesundheit über die Jahrhunderte hinweg konstant geblieben sind. Aus dieser Perspektive lassen sich spannende Investmentthesen ableiten, die auf langfristigen Trends basieren.
Häusler schätzt an dem Buch besonders, dass es neue Denkansätze liefert und dazu anregt, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. „Ich mag es, neue Dinge zu lernen und auch aus anderen Perspektiven auf die Welt zu gucken", resümiert er.