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Globale Fondsmanager über die USA „Viel mehr als nur Bleib-zu-Hause-Aktien“

Von in Politik & GesellschaftLesedauer: 8 Minuten
New Yorker Händler verlässt die Börse, nachdem der Dow Jones Index zum ersten Mal die Marke von 30.000 Punkten geknackt hat
New Yorker Händler verlässt die Börse, nachdem der Dow Jones Index zum ersten Mal die Marke von 30.000 Punkten geknackt hat: Bleibt nun die Frage, ob US-Aktien zu teuer geworden sind. | Foto: imago images / UPI Photo / John Angelillo

Die USA haben gewählt, doch wie gehen globale Aktienfondsmanager damit um? Reine Stock-Picker gar nicht. Denn die wählen Aktien unabhängig davon aus, was im Weißen Haus los ist und welche Gesetze drohen.

Es gibt aber auch Fonds, in denen politisches und wirtschaftliches Umfeld sehr wohl eine Rolle spielt. Vier solcher Manager haben wir zur Situation jenseits des Atlantiks befragt. Hier sind ihre Antworten.

Es nehmen teil:

  • Shaunak Mazumder, Manager des L&G Future World Global Equity Focus (LU1824427980)
  • Brent Puff, Manager des Nomura American Century Global Growth Equity (IE00BJLNC482)
  • Didier Saint-Georges, Mitglied des strategischen Investmentkomitees bei Carmignac (Carmignac Investissement: FR0010148981)
  • Johan Swahn, Manager des Nordea 1 Global Stars Equity (LU0985320059)

DAS INVESTMENT: Mal Hand aufs Herz! Hat Sie das Wahlergebnis überrascht?

Shaunak Mazumder: Nein, es stand jedoch mehrmals auf der Kippe mit ersten Anzeichen dafür, dass Trump die Umfragen anführte. Doch das drehte sich wieder dorthin zurück, was für die Wahlen prognostiziert wurde – Bidens Wahlsieg, gespaltener Senat und ein demokratisches Repräsentantenhaus.

Shaunak Mazumder, Manager des L&G Future World Global Equity Focus (LU1824427980)

Brent Puff: Nicht wirklich. Die Umfragen deuteten darauf hin, dass Biden einen großen Vorsprung hatte. Es gab dennoch eine doppelte Überraschung bei der Wahl: Trump schnitt viel besser ab, als die Umfragen vermuten ließen, und trotz der Niederlage von Trump werden die Republikaner wahrscheinlich die Kontrolle über den Senat behalten und Sitze im Repräsentantenhaus gewinnen. Dieses Ergebnis verhindert nun die blaue Welle und den damit verbundenen aggressiven Politikwechsel nach links.

Didier Saint-Georges: Hand aufs Herz, weder überraschte es, noch reagierte der Markt. In den letzten Tagen vor der Wahl hatten die Wettmärkte begonnen, sich von Umfragen zu distanzieren. Wie bei vielen groß angelegten Wahlen oder Referenden kann die Dynamik der letzten Tage die Art und Weise beeinflussen, wie unentschlossene Wähler ihre Stimmen abgeben, die häufig unter dem Radar von Wahlinstitutionen stehen. Wir waren daher der Meinung, dass das Ergebnis viel enger ausfallen könnte als von vielen erwartet. Wir glaubten aber auch, dass die Märkte das in diesem Fall gut aufnehmen würden, da es die Risiken für die Zinssätze durch einen radikalen „Blue Sweep“ verringern würde. Nachdem wir unser Aktien-Exposure in den vergangenen Wochen aus allgemeiner Vorsicht etwas reduziert hatten, hatten wir es kurz vor der Wahl wieder auf normale Flughöhe gehoben.

Johan Swahn: Nicht sonderlich. Wir haben erwartet, dass es eng wird.

Brent Puff, Manager des Nomura American Century Global Growth Equity (IE00BJLNC482)

Wie hat die Wahl Ihre Sicht auf US-Aktien verändert?

Shaunak Mazumder: Ein Führungswechsel, insbesondere mit einem erfahreneren Menschen an der Spitze, ist gut für eine maßvollere und konstruktivere Wirtschaftspolitik. Noch wichtiger ist, dass ein geteilter Senat das Risiko verringert, dass einige Schlüsselbranchen, inklusive Technologie, Kommunikationsdienste und Gesundheitswesen, stärker reguliert werden.

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