Bayerninvest will Privatanleger gewinnen „Viele Anleger beachten ihre Rentenfonds gar nicht“

Was sind das für Erfolge?

Leimbeck: Seit Jahresbeginn reden wir über einen guten dreistelligen Millionenbetrag, der in Bayerninvest-Publikumsfonds geflossen ist. Damit sind wir – nicht zuletzt auch wegen der Umstände in der Corona-Pandemie – sehr zufrieden.

Sie brauchen in einem Verdrängungswettbewerb ein zugkräftiges Alleinstellungsmerkmal.

Perschke: Das haben wir. Kunden und Rating-Agenturen bestätigen uns seit Jahren, dass wir gute Arbeit leisten. Und die übersetzen wir nun in Publikumsfonds. Mit dem Renten Europa, dem Emerging Market Select Bond und dem Subordinated Bond für Nachranganleihen haben wir drei Fonds, die in den letzten Jahren überdurchschnittlich abgeliefert haben.

Und die eine Zukunft haben dürften, besonders bei den Schwellenländern und den Nachranganleihen.

Perschke: Absolut. Wobei es zurzeit das Schwierigste ist, das Thema Anleihen überhaupt richtig anzusprechen.

Was machen die Menschen denn falsch?

Perschke: Viele Anleger beachten ihre Rentenfonds gar nicht. Sie glauben, dass in diesem Umfeld sowieso nichts mehr machbar ist, lassen ihre Fonds einfach liegen und kümmern sich nur noch um Aktien und andere Asset-Klassen.

Und Sie küssen sie wach?

Perschke: Wir zeigen ihnen, wie viel Wertentwicklung sie durch Nichtstun liegenlassen. Sie sehen dann, was man auch am Rentenmarkt noch erreichen kann. Das ist natürlich aufwendiger als in anderen, viel euphorischeren Marktsegmenten. Aber es funktioniert.

Der Rückenwind durch sinkende Zinsen lässt nach und Anleihemanager müssen sehr aktiv sein.

Perschke: Beim Renten Europa stecken 70 Prozent des Fonds in sicheren Papieren wie Staatsanleihen, Pfandbriefen und sehr soliden Unternehmensanleihen, wobei Staatsanleihen mit über 50 Prozent den Schwerpunkt bilden. Fondsmanager Gerd Rendenbach managt dynamisch, heißt, er kann die Duration sogar unter null fahren. Diese aktive Steuerung der Duration bestimmt den Hauptteil der Wertentwicklung.