Volatiles Börsenjahr Wie Fondsmanager bei schwankenden Kursen Aktien-Erträge stabil halten
Wenn man sich die globalen Zu- und Abflüsse bei Investmentfonds anschaut, war 2016 kein zufriedenstellendes Aktienjahr. Erstmals seit 2012 wurde aus Aktienfonds mehr Geld abgezogen als neu investiert. Auch der deutsche Fondsverband BVI registriert für das vergangene Jahr bis Ende November Abflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden Euro aus Aktienfonds. Die Verunsicherung gleich zu Anfang des Jahres hatte den Risikoappetit der Anleger gesenkt und weniger riskante Anlagen in den Fokus gerückt.
Vor allem Aktien aus den Industrieländern waren in der Gunst der Investoren gesunken. In Europa lahmte auch die Performance der Aktienmärkte und entwickelte sich unterdurchschnittlich im globalen Vergleich. Die Flüchtlingskrise und der Ausgang des Brexit-Votums verschreckten die Investoren und hielten sie fern vom Alten Kontinent.
Im November überraschte dann nicht nur das Wahlergebnis in den USA, sondern auch die Reaktion der Finanzmärkte darauf. Die Stimmung schlug um, und die Investoren bekamen wieder mehr Freude am Risiko. Der Dow Jones hat im Januar 2017 die Rekordmarke von 20.000 Punkten geknackt. Die europäischen Aktien zogen ebenfalls an. Vor allem die Erwartung eines höheren Wachstums der Unternehmensgewinne rückt die Aktienmärkte ins Visier der Investoren.
Stabile Erträge als Ziel
Zwischenzeitliche Einbrüche im Laufe des Jahres sind allerdings sehr wahrscheinlich. Amundi Asset Management hat zwei Fonds im Angebot, die versuchen, auch bei schwankenden Kursen möglichst stabile Erträge zu erzielen – und zwar auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Das Anlagemotto des First Eagle Amundi International Fund lautet: mehr Gewinne durch weniger Verluste. Der globale Aktienfonds wird nicht im Hause Amundi selbst, sondern vom erfahrenen Value-Investor First Eagle gemanagt. Die Gesellschaft hat ihren Ursprung bereits 1864 als Bankhaus Gebrüder Arnhold in Dresden, in den 1930er Jahren wurden die Geschäfte nach New York verlagert.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Im Jahr 1979 startet der Investmentmanager in den USA den mittlerweile über 50 Milliarden Dollar schweren First Eagle Global Fund. 1996 kam das Pendant für europäische Anleger auf den Markt: der heutige First Eagle Amundi International Fund. Matthew McLennan und Kimball Brooker managen ihn nach der gleichen Erfolgsstrategie wie das Original. Der defensive Ansatz spiegelt sich nicht nur in der Aktienauswahl wider, sondern auch in der Gesamtallokation. Ein Anteil von rund 10 Prozent in goldbezogenen Wertpapieren soll eine Versicherung gegen extreme, unvorhersehbare Marktereignisse liefern.
„Wir sind auch in guten Marktphasen stets in dieser Anlageklasse positioniert. Das mag zwar ein wenig Performance kosten, wappnet den Fonds aber für jedes Börsenwetter“, erklärt McLennan. Er setzt hier sowohl auf Gold-ETCs als auch auf Goldminenaktien. Zudem kann das Portfoliomanagement bis zu 30 Prozent Cash und geldmarktähnliche Anlagen wie kurzfristige Staatsanleihen ins Portfolio nehmen. Im Jahr 2016 lag der Anteil durchschnittlich bei 20 Prozent. Die Manager nutzen Cash allerdings weniger aus Überzeugung oder als taktische Allokation. Die Position ergibt sich vielmehr daraus, dass sie nicht genügend Anlagemöglichkeiten im Aktienbereich finden – zumindest nicht zu einem angemessenen Preis.