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Marktvolatilität: Was Investoren jetzt beachten sollten

Zu Beginn des Jahres 2025 wurde nach dem Wahlsieg Donald Trumps mit einer starken Wirtschaftsentwicklung in den USA gerechnet. Gleichzeitig bestanden Sorgen über eine steigende Inflation. Für Europa wurde indes eine Fortsetzung des langsamen Wachstums erwartet. Die jüngsten Entwicklungen, die überwiegend auf die unterschiedlichen politischen Maßnahmen der USA zurückgehen, haben die globalen Finanzmärkte jedoch in Aufruhr versetzt und die Anlagelandschaft deutlich verändert.
Wesentliche Treiber der jüngsten Volatilität
In den USA hat die Schaffung des Department of Government Efficiency (DOGE), das die Ausgaben der Bundesregierung senken soll, erhebliche Auswirkungen auf die breitere US-Wirtschaft. Verbraucher, die ihre Arbeitsstelle als potenziell gefährdet erachten, senken ihre Ausgaben, und im ersten Quartal 2025 ist bereits eine Abschwächung einiger US-Wachstumsindikatoren zu beobachten.
Auf internationaler Ebene wurden die US-Zölle auf chinesische Waren zwar weitgehend erwartet, deren Umfang bleibt jedoch weiterhin ungewiss. Die Erhebung von Zöllen gegen Mexiko, Kanada und Europa, bei denen es sich traditionell um Verbündete der USA handelt, trägt indes zusätzlich zu den Unwägbarkeiten im globalen Handel bei. Aufgrund dieser Zollunsicherheit zögern die Unternehmen mit ihren Investitionsentscheidungen und schieben diese auf, was die Konjunkturdynamik belastet. Dies kommt im jüngsten Anstieg des CBOE Volatility Index (VIX, Grafik 1) zum Ausdruck, bei dem es sich um einen zukunftsgerichteten Index handelt, der die Erwartung des Marktes bezüglich der künftigen Volatilität misst.
Grafik 1: Volatilität nimmt zu (VIX, 1 Jahr)

Darüber hinaus haben die jüngsten außenpolitischen Entscheidungen der Regierung Trump – insbesondere das berüchtigte Treffen zwischen dem US-Präsidenten und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus – für einen tiefgreifenden politischen Wandel in Europa gesorgt. Führende Politiker wie Friedrich Merz, der wahrscheinlich der nächste deutsche Bundeskanzler wird, verweisen auf die Notwendigkeit einer stärkeren Unabhängigkeit Europas. Die politischen Entscheidungsträger stellen erhöhte Staatsausgaben, insbesondere für die Verteidigung, sowie eine allgemeinere fiskalische Expansion in Europa in Aussicht. Daher wird für Europa nun mit einem stärkeren Wachstum in den Jahren 2025 und 2026 gerechnet als zuvor.
Schwerpunktbereiche für Anleger
Angesichts all dieser Entwicklungen auf globaler Ebene stellt sich die Frage nach den Auswirkungen auf die Märkte und wo wir Risiken und Chancen erkennen.
Unlängst kam es zu einem Rückgang des US-Aktienmarktes – der S&P 500 hat eine Korrektur verzeichnet, bei der er ausgehend von seinem jüngsten Hoch im Februar um mehr als 10 Prozent nachgeben hat. So konnte etwa der EURO STOXX 50 Index den S&P 500 seit Anfang Dezember 2024 um rund 15 Prozentpunkte hinter sich lassen.
Sollte die Schwäche in den USA Bestand haben, dürfte Trump jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach versuchen, diese Entwicklung rückgängig zu machen. Seine geplanten Ankündigungen zur Steuerpolitik könnten signifikante Auswirkungen auf die Marktstimmung haben, und obschon der aktuelle Abschwung die Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen geschürt hat, könnten potenzielle fiskalische Stimuli dem wieder entgegenwirken.