Morningstar VW, Mercedes & Co in der Krise: Welche Auto-Aktien sich nun lohnen
Die deutsche Automobilindustrie steht vor ihrer möglicherweise größten Herausforderung der jüngeren Geschichte. Einbrechende Margen, schwache Nachfrage in China und Probleme in den Lieferketten belasten die Ergebnisse. Die aktuellen Quartalszahlen der Hersteller zeichnen ein besorgniserregendes Bild der Branche. Morningstar hat die Aktien der Automobil-Hersteller genauer unter die Lupe genommen.
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Die deutsche Automobilindustrie steht vor ihrer möglicherweise größten Herausforderung der jüngeren Geschichte. Einbrechende Margen, schwache Nachfrage in China und Probleme in den Lieferketten belasten die Ergebnisse. Die aktuellen Quartalszahlen der Hersteller zeichnen ein besorgniserregendes Bild der Branche. Morningstar hat die Aktien der Automobil-Hersteller genauer unter die Lupe genommen.
Mercedes-Benz
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Der Stuttgarter Konzern verzeichnete im dritten Quartal einen noch dramatischeren Gewinneinbruch als zunächst angenommen. Mit einem Rückgang von 54 Prozent und einem Nettogewinn von nur noch 1,72 Milliarden Euro zeigt sich die angespannte Situation deutlich. Die Ebit-Marge im Pkw-Segment fiel von 12,2 auf 4,7 Prozent. Dennoch sieht Morningstar-Analystin Rella Suskin erhebliches Potenzial: Mit einem Fair Value von 112 Euro und der Höchstwertung von fünf Sternen gehört die Aktie zu den Top-Empfehlungen.
Die Analysten überzeugt besonders die verdoppelte Cash-Conversion-Rate im Automobilsegment, die das Aktienrückkaufprogramm und die hohe Dividendenrendite von 9,17 Prozent absichert. Zudem erwartet Morningstar für die kommenden fünf Jahre eine Rückkehr zu soliden einstelligen Margen, unterstützt durch die für Anfang 2025 angekündigte strategische Neuausrichtung des Konzerns.
Allerdings weist Morningstar auch auf anhaltende Herausforderungen hin. Dazu gehören die schwache Nachfrage im wichtigen chinesischen Markt, wo Mercedes seine Händler verstärkt unterstützen muss, sowie der Rückgang im profitablen Luxussegment um 12 Prozent. Zudem wird ein durchschnittliches Umsatzwachstum von nur einem Prozent in den nächsten fünf Jahren erwartet.
Porsche
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Der Sportwagenhersteller verfehlt mit einer Ebit-Marge von 10,7 Prozent sein Ziel deutlich. Die Analysten von Morningstar bewerten die Aktie mit vier Sternen und einem Fair Value von 94 Euro. Besonders die China-Geschäfte bereiten Sorgen, eine schnelle Erholung wird nicht erwartet. Als Reaktion plant der Konzern eine umfassende Überprüfung seiner Kostenbasis und richtet sich auf ein deutlich niedrigeres Absatzniveau von etwa 250.000 Fahrzeugen pro Jahr ein – deutlich unter den für 2023 erwarteten 320.000 Einheiten.
Positiv sehen die Analysten die geplante Neuausrichtung des Produktmix: Porsche will den Anteil des margenstarken 911ers erhöhen. Angesichts der schwächelnden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen plant der Konzern zudem, verstärkt seine Verbrenner- und Hybridmodelle zu überarbeiten. Die Dividendenrendite von 3,29 Prozent liegt zwar deutlich unter der Konkurrenz, wird aber als nachhaltig eingestuft.
BMW
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Die Münchner kämpfen neben den Marktherausforderungen zusätzlich mit einem schwerwiegenden Bremsen-Problem. Trotz dieser Belastung erhält die BMW-Aktie von Morningstar die Höchstwertung von fünf Sternen bei einem Fair Value von 154 Euro. Die Analysten erwarten die stärksten Auswirkungen des Rückrufs im August, sehen darin aber ein temporäres Problem.
Besonders aufmerksam beobachten sie die Entwicklung außerhalb Chinas, wo sich in allen Regionen erste Anzeichen für grundlegende Verbesserungen zeigen könnten. Allerdings muss auch BMW seine China-Strategie überdenken – Morningstar erwartet hier konkrete Pläne zur Anpassung der Kapazitäten und Kostenbasis an die neue, niedrigere Nachfrage. Mit einer Dividendenrendite von 7,89 Prozent bietet die Aktie Anlegern zudem einen attraktiven Renditepuffer während der Umbauphase.
Volkswagen
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Der Volkswagen-Konzern steht vor seinem größten Umbruch. VW-Finanzvorstand Antlitz warnte kürzlich: „Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen.“ Der Konzern muss bis 2026 mehr als zehn Milliarden Euro einsparen. Morningstar sieht dennoch den höchsten Fair Value aller deutschen Autobauer bei 264 Euro.
Die Analysten setzen dabei besonders auf die angekündigten Fortschritte bei der Kostenreduzierung im Segment der Kernmarken. Nach ihrer Einschätzung ist eine grundlegende Umstrukturierung unausweichlich, um die Margen in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld nachhaltig zu verbessern.
Besonders die hohe Dividendenrendite von 9,82 Prozent macht die Aktie für geduldige Anleger interessant. Allerdings mahnt Morningstar, dass der Erfolg der Restrukturierung entscheidend für die weitere Entwicklung sein wird. Die Fünf-Sterne-Bewertung von Volkswagen basiert dabei auf der Erwartung, dass der Konzern seine ambitionierten Sparziele tatsächlich erreichen kann.
Strukturelle Herausforderungen
Die deutsche Automobil-Branche kämpft derzeit mit mehreren fundamentalen Problemen:
- Der Gesamtumsatz ging im ersten Halbjahr 2024 um 4,7 Prozent zurück
- Die Werksauslastung liegt nur bei etwa zwei Dritteln der Kapazität
- Die Energiekosten am Standort Deutschland bleiben ein Wettbewerbsnachteil
- Der Konkurrenzdruck aus China nimmt weiter zu
Die Transformation der Branche dürfte aufgrund der Vielzahl an Herausforderungen tiefgreifender als zunächst angenommen ausfallen. Bei VW stehen bis zu 30.000 Stellen zur Disposition, mehrere Werksstandorte werden überprüft.
Die hohen Dividendenrenditen (VW: 9,82 Prozent, Mercedes: 9,17 Prozent, BMW: 7,89 Prozent, Porsche: 3,29 Prozent) spiegeln die niedrigen Aktienkurse wider und könnten für langfristig orientierte Anleger interessant sein – sofern die Dividenden nicht gekürzt oder sogar gestrichen werden.