Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M.Warburg
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Die weitere Gewinnentwicklung wird dabei entscheidend von den makroökonomischen Rahmenbedingungen bestimmt werden. So hat der Internationale Währungsfonds in seinen aktuellen World Economic Outlook die globale Wachstumsprognose für dieses und nächstes Jahr von 3,9 auf 3,7 Prozent nach unten revidiert.
Diese Prognoseanpassung ist nicht schön, aber auch kein Beinbruch solange dieses Wachstum erreicht wird. Denn im Endeffekt wird damit nur die Prognoseanhebung aus dem Januar dieses Jahres wieder rückgängig gemacht. Ausschlaggebend für die neue Prognose war das in der ersten Jahreshälfte geringere Wirtschaftswachstum in Großbritannien und der Eurozone sowie die konjunkturelle Schwäche in Schwellenländern wie Argentinien, Brasilien, Iran und der Türkei.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Die weitere Gewinnentwicklung wird dabei entscheidend von den makroökonomischen Rahmenbedingungen bestimmt werden. So hat der Internationale Währungsfonds in seinen aktuellen World Economic Outlook die globale Wachstumsprognose für dieses und nächstes Jahr von 3,9 auf 3,7 Prozent nach unten revidiert.
Diese Prognoseanpassung ist nicht schön, aber auch kein Beinbruch solange dieses Wachstum erreicht wird. Denn im Endeffekt wird damit nur die Prognoseanhebung aus dem Januar dieses Jahres wieder rückgängig gemacht. Ausschlaggebend für die neue Prognose war das in der ersten Jahreshälfte geringere Wirtschaftswachstum in Großbritannien und der Eurozone sowie die konjunkturelle Schwäche in Schwellenländern wie Argentinien, Brasilien, Iran und der Türkei.
Zudem haben sich die Handelsstreitigkeiten und die Einführung von Zöllen negativ auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen und die globalen Exporte ausgewirkt. Dennoch heißt es im Fazit: „Overall, world economic growth is still solid compared with earlier this decade, but it appears to have plateaued.”
Es gibt jedoch einige zusätzliche Risiken, die dazu führen könnten, dass die Prognose zu optimistisch ist. Dazu gehören vor allem eine Ausweitung der Handelsstreitigkeiten, eine restriktivere Geldpolitik der Notenbanken oder eine größere Risikoaversion der Anleger, die zu Kapitalabflüssen aus den Schwellenländern führen könnte. Auch die Bewertung an den Aktienmärkten und die vergleichsweise hohen Schulden einiger Staaten und Unternehmen erhöhen die Anfälligkeit der Wirtschaft für exogene Schocks.
Trotz dieser Risiken gehen wir davon aus, dass sich der Aufschwung in den USA fortsetzen wird. Dafür sprechen zwei Rezessionsindikatoren, die wir sehr eng verfolgen. So kam es in der Vergangenheit immer dann zu einer Rezession, wenn die Jahresveränderungsrate des vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelten gleichlaufenden Indikators in den negativen Bereich abrutschte. Der Indikator bildet die Entwicklung von vier verschiedenen Zeitreihen ab: der Beschäftigung, der Industrieproduktion, den verfügbaren Einkommen und der Umsatzentwicklung. In den vergangenen Monaten ist die Veränderungsrate des Indikators aber nicht gesunken sondern angestiegen.
Zudem schauen wir auf einen weiteren Indikator, der aus vier anderen Einzelkomponenten besteht: der Steilheit der Zinsstrukturkurve (10 Jahre minus drei Monate), der Differenz der Einkaufsmanagerkomponenten Aufträge versus Lagerbestände, der Jahresveränderungsrate des Frühindikators von Conference Board sowie der Veränderung der Arbeitslosenquote. Auch dieser Indikator signalisiert, dass im Moment keine Rezessionsgefahr besteht.
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