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Didier Le Menestrel | 14.01.2019
 Didier Le Menestrel, La Financière de l’Echiquier. | © La Financière de l’Echiquier

Didier Le Menestrel, La Financière de l’Echiquier. Foto: La Financière de l’Echiquier

2018 war ein verheerendes Börsenjahr, steht für Didier Le Menestrel ohne Zweifel fest. Doch gerade jetzt sollten sich Anleger die goldenen Regeln für langfristige Investitionen in Erinnerung rufen, so der Chef der französischen Fondsgesellschaft La Financière de l’Echiquier (LFDE).

Dass 2018 ein verheerendes Börsenjahr war, daran besteht kein Zweifel. De facto war es ein schwieriges Jahr für sämtliche liquiden Anlageklassen, die allesamt stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dazu trugen verschiedene Bedrohungen – der Handelskrieg zwischen USA und China, das Ende des quantitativen Lockerungskurses der US-Notenbank Fed, Schwankungen des Ölpreises und der Vormarsch des Populismus – bei und vermiesten Monat für Monat die Stimmung der Anleger. Selbst traditionelle „Fluchtwerte“ konnten der ihnen zugeschriebenen Rolle nicht gerecht werden: So verlor Gold (in...

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Dass 2018 ein verheerendes Börsenjahr war, daran besteht kein Zweifel. De facto war es ein schwieriges Jahr für sämtliche liquiden Anlageklassen, die allesamt stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dazu trugen verschiedene Bedrohungen – der Handelskrieg zwischen USA und China, das Ende des quantitativen Lockerungskurses der US-Notenbank Fed, Schwankungen des Ölpreises und der Vormarsch des Populismus – bei und vermiesten Monat für Monat die Stimmung der Anleger. Selbst traditionelle „Fluchtwerte“ konnten der ihnen zugeschriebenen Rolle nicht gerecht werden: So verlor Gold (in US-Dollar) 1,6 Prozent, während europäische und US-amerikanische Staatsanleihen nur eine winzige Rendite abwarfen.

Bei den anderen Anlageklassen sah es nicht besser aus. Unternehmensanleihen (-2,3 Prozent), der Euro verlor zum US-Dollar 4,5 Prozent, europäische Indizes (Dax: -22, CAC 40: -11, Eurostoxx 50: -14) oder Rohöl (-21) brachten die Sparer allesamt zur Verzweiflung. Schlimmer noch, Schwellenländerwährungen (Argentinischer Peso: -50,5, Türkische Lira: -28), der chinesische Markt (Shenzhen: -34 Prozent in Euro) oder auch Bitcoins (-74) trieben selbst die wagemutigsten Anleger in eine schwierige Lage. „Ein globales Phänomen“, wie es Vicomte d’Homécourt de la Vibraye (Raoul für Eingeweihte)1 so trefflich formulierte. Selbst der himmelsstürmende Nasdaq hatte dem nichts entgegen zu setzen und brach in den letzten drei Monaten des Jahres um 22 Prozent ein.

Unerschütterliche Glauben

Vor diesem Hintergrund fällt es uns sehr schwer, Ihnen erneut unseren unerschütterlichen Glauben an die Zukunft der Märkte und den Wert der Unternehmen zu vermitteln. Um Ihnen den Auftakt des Jahres 2019 etwas zu versüßen, möchten wir ein Plädoyer des versierten Bostoner Anlegers Gary Mishuris2, auf das wir beim Stöbern auf LinkedIn zufällig gestoßen sind, im Wortlaut wiedergeben:

Heute früh sagte ich zu meiner Frau, dass ich nach den Kurseinbrüchen der vergangenen Wochen mit dem Gedanken spiele, erneut eine Anlage zu tätigen.

Sie fragte mich: „Aber woher weißt Du, ob der Aktienkurs nicht noch weiter fallen wird? Sinken die Kurse im Moment nicht ins Bodenlose?“

Das weiß ich natürlich nicht. Man kann wie das Kaninchen vor der Schlange auf den Computerbildschirm starren und gebannt die Talfahrt der Kurven und Preise verfolgen. Das Risiko, sich von der Angst vor Verlusten lähmen zu lassen und in Lethargie zu verharren, ist groß. Der Verstand sagt: „Der Kurs ist um X Prozent gesunken. Er wird weiter sinken. Man muss nur noch etwas warten.“ Ich starre weiterhin regungslos auf die Bildschirme. Diese Situation kenne ich, ich habe mich schon des Öfteren aus ihr befreit.

Nach einigen Baissemärkten – ganz zu schweigen von der großen Finanzkrise der Jahre 2008-2009 – habe ich meinen Investmentprozess in den letzten Jahren erheblich optimiert: Mittlerweile verwende ich eine rigorose und disziplinierte Methode, die ich sogar verschriftlicht habe und gerne mit anderen Investoren teile.3 Diese Methode weist einen doppelten Nutzen auf. Sie dient mir als Leitfaden, wie ich unter Druck handeln soll. Und sie zwingt mich zu rationalem Denken, um nicht der Panik anheimzufallen, und schützt mich vor irrationalen Reaktionen.

Nach einer besonnenen Analyse des Unternehmens sowie seiner Fundamentaldaten und nach Abwägung verschiedener Alternativen habe ich gestern Abend meine Entscheidung getroffen. Heute früh kaufte ich die Aktien. Ich weiß nicht, wie viel sie kurzfristig wert sein werden. Auf der Grundlage meiner Überlegungen und Analysen glaube ich, dass sie mehr wert sind als sie gekostet haben und dass das Verlustrisiko selbst im schlimmsten Fall niedrig ist. Mehr konnte ich nicht tun. Wie Benjamin Graham es so treffend formulierte: „Kurzfristig ist der Markt eine Abstimmungsmaschine, langfristig jedoch eine Waage“.

Jagd nach dem schnellen Geld

Beherzigen wir diese zeitlosen, vom gesunden Menschenverstand geprägten Bonmots, die uns auf ihre Weise die goldenen Regeln für langfristige Investitionen in Erinnerung rufen. Der Medienhype um die Finanzmärkte bildet immer nur den Augenblick und die Jagd nach dem schnellen Geld ab. Und das ist definitiv nicht die richtige Anlagestrategie für 2019!


1 Le Sucre, ein Film von Jacques Rouffio, 1978

2 Don't Get Hypnotized By Falling Stock Prices - Silver Ring Value Partner, 24.12.2018

3 The Owner's Manual

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Über den Autor:

Didier Le Menestrel |

Didier Le Menestrel
ist Verwaltungsratsvorsitzender der La Financière de l’Echiquier. Er ist auch Mitglied der „Société Française des Analystes“ (SFAF) und Verwaltungsrat der „Association Française de Gestion“ (AFG).

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