Fragilität der Euro-Zone als spieltheoretisches Problem
Heinz-Werner Rapp Aktualisiert am 25.10.2018 - 12:06 Uhr
Heinz-Werner Rapp: Der Vorstand und Chief Investment Officer (CIO) ist seit 1995 für das unabhängige deutsche Investmenthaus Feri tätig. Foto: Feri
Die Fragilität in der Eurozone nimmt zu – entsprechende Risiken werden jedoch nach wie vor unterschätzt. Traditionelle ökonomische und politische Analysen der aktuellen Situation reichen nicht aus, um die komplexe Dynamik innerhalb der Europäischen Währungsunion zu erfassen. Mit Ansätzen aus der Spieltheorie lassen sich die latenten Risiken eines „Euro Break Up“, also eines Zerfalls oder einer Auflösung, aus einem anderen Blickwinkel analysieren, überzeugend erklären und realistisch einschätzen.
Kritische Bestandsaufnahme
Zusätzlich zu den grundlegenden politischen, ökonomischen, institutionellen und systemischen Rahmenbedingungen der EMU ist es deshalb vor allem deren spieltheoretische Dimension, die bei einer kritischen Bestandsaufnahme der EMU gezielt berücksichtigt werden muss. Abbildung 4 macht diesen umfassenden Ansatz deutlich:
Abb. 4: Wichtige Einflussfaktoren auf die Fragilität der EMU
Die spieltheoretische Analyse hat im konkreten Fall gezeigt, dass die Euro-Zone „hinter den Kulissen“ bereits wesentlich fragiler erscheint als gemeinhin unterstellt. Die gezielte Wahrnehmung und Bewertung solcher Fragilitätsrisiken der EMU – ausgelöst durch...
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Zusätzlich zu den grundlegenden politischen, ökonomischen, institutionellen und systemischen Rahmenbedingungen der EMU ist es deshalb vor allem deren spieltheoretische Dimension, die bei einer kritischen Bestandsaufnahme der EMU gezielt berücksichtigt werden muss. Abbildung 4 macht diesen umfassenden Ansatz deutlich:
Abb. 4: Wichtige Einflussfaktoren auf die Fragilität der EMU
Die spieltheoretische Analyse hat im konkreten Fall gezeigt, dass die Euro-Zone „hinter den Kulissen“ bereits wesentlich fragiler erscheint als gemeinhin unterstellt. Die gezielte Wahrnehmung und Bewertung solcher Fragilitätsrisiken der EMU – ausgelöst durch spieltheoretische Verhaltensmuster ihrer Mitglieder sowie entsprechende Rückkopplungseffekte im System – zählt deshalb für Kapitalanleger und Investoren in nächster Zeit zu den vordringlichsten Aufgaben. Die konkrete Frage lautet: „Euro Wake Up” oder „Euro Break Up”?
Einen guten Ansatzpunkt für die Auseinandersetzung mit dieser Frage bietet die ausführliche Studie „Zukunftsrisiko Euro Break Up – Hintergründe, aktuelle Entwicklungen und mögliche Konsequenzen“ des Feri Cognitive Finance Institute.
Über den Autor: Dr. Heinz-Werner Rapp ist seit 1995 für das unabhängige deutsche Investmenthaus Feri tätig. Er beschäftigt sich seit Jahren mit alternativen Kapitalmarktmodellen und hat zuletzt maßgebliche Grundlagen der neuen „Cognitive Finance“-Theorie entwickelt. 2016 gründete er das Feri Cognitive Finance Institute als strategisches Forschungszentrum und kreative Denkfabrik der Feri-Gruppe, mit klarem Fokus auf innovative Analysen und Methodenentwicklung für langfristige Aspekte von Wirtschafts- und Kapitalmarktforschung.
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