UBS-WM-Anlagechef Mark Haefele
Verfallende Vermögenswerte
Aktualisiert am 27.09.2018 - 12:48 Uhr
Mark Haefele, Chief Investment Officer Global Wealth Management bei der UBS Foto: UBS
Dokumente der Regierung Trump zeigen, dass das Wachstum in China und der Einfluss des Landes große Sorgen bereiten. Durch die aggressive US-Handelspolitik wird ein kontrollierter Schuldenabbau für China schwieriger. Die Daten zu Kapitalflüssen, Devisenreserven und Wachstum werden zeigen, ob der auf China lastende Druck auf andere globale Märkte übergreift.
Wir sind in globalen Aktien weiterhin leicht übergewichtet. Die Unternehmen im S&P 500 steuern auf ein Gewinnwachstum von rund 25% für das 2. Quartal dieses Jahres zu und bieten damit solide Unterstützung. Obwohl das Gewinnwachstum in der Eurozone und in den Schwellenländern niedriger ausfällt, befindet es sich nach wie vor im positiven Bereich. Auch die Konjunkturindikatoren bieten mit positiven Daten der Einkaufsmanagerindizes sowie zu Einzelhandelsumsätzen und Beschäftigung weltweit Unterstützung. Ausserdem erscheinen die Bewertungen der globalen Aktien mit einem nachlaufenden Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17x (9% unter dem 30-jährigen Durchschnitt) nicht...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Wir sind in globalen Aktien weiterhin leicht übergewichtet. Die Unternehmen im S&P 500 steuern auf ein Gewinnwachstum von rund 25% für das 2. Quartal dieses Jahres zu und bieten damit solide Unterstützung. Obwohl das Gewinnwachstum in der Eurozone und in den Schwellenländern niedriger ausfällt, befindet es sich nach wie vor im positiven Bereich. Auch die Konjunkturindikatoren bieten mit positiven Daten der Einkaufsmanagerindizes sowie zu Einzelhandelsumsätzen und Beschäftigung weltweit Unterstützung. Ausserdem erscheinen die Bewertungen der globalen Aktien mit einem nachlaufenden Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17x (9% unter dem 30-jährigen Durchschnitt) nicht überzogen.
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Auf USD lautende Staatsanleihen aus Schwellenländern haben wir übergewichtet. Die Anlageklasse geriet diesen Monat aufgrund der Sorgen über die finanzielle Stabilität in der Türkei unter Druck. Die Rendite von 6,5% ist unserer Ansicht nach jedoch attraktiv. Ausserdem ist der EMBIGD Index mit insgesamt 67 Emittenten, von denen nur 3,5% auf die Türkei entfallen, stark diversifiziert. Die Anlageklasse ist zudem relativ immun gegen die anhaltende USD-Stärke.
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Wir haben Euro-Hochzinsanleihen untergewichtet. Renditen von nur 3,3% bieten wenig Spielraum für Kapitalzuwächse und die Zahl der Ausfälle könnte unseres Erachtens ausgehend von historisch niedrigen Niveaus steigen. Auch die für den späteren Jahresverlauf geplante Drosselung der quantitativen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) könnte sich als Nachteil erweisen.
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Wir haben 10-jährige US-Treasuries übergewichtet. Im letzten Monat trug diese Position zur Erzielung gleichmässiger Portfolioerträge bei. In dieser Zeit legten Staatsanleihen angesichts der höheren Volatilität an den Aktienmärkten zu. Wir gehen davon aus, dass die US-Kern-Konsumentenpreisinflation weiterhin begrenzt bleibt, nachdem sie im Juli ein Nachkrisenhoch von 2,4% erreicht hatte.
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Wir haben 10-jährige japanische Staatsanleihen gegenüber Cash untergewichtet. Diese Position profitierte vor Kurzem von der Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), die von ihr angestrebte Handelsspanne für die 10-jährige Anleihe zu verdoppeln. So konnte die Rendite auf 0,2% steigen. Die japanische Geldpolitik dürfte zwar sehr akkommodierend bleiben, die BoJ verfolgt unseres Erachtens jedoch aufmerksam, inwieweit die flache Renditekurve die japanischen Banken belastet.
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Wir haben den japanischen Yen gegenüber dem Taiwan-Dollar übergewichtet. Unsere übergewichtete Position im Yen bietet einen gewissen Schutz gegen Phasen der Risikoaversion an den globalen Märkten. Japanische Anleger halten ein Nettoauslandsvermögen von rund USD 3 Bio. – was etwa 60% des BIP Japans entspricht – und führen in Phasen der finanziellen Unsicherheit in der Regel Kapital nach Japan zurück. Die Untergewichtung des Taiwan-Dollar bietet unterdessen eine Absicherung gegen eine Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Taiwan hängt unter den asiatischen Ländern am stärksten vom Mehrwert chinesischer Exporte in die USA ab.
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