Chinas Staatschef Xi Jinping (2. von links) und US-Präsident Donald Trump (ganz rechts) mit Delegationsteilnehmern bei einem gemeinsamen Abendessen nach dem G20-Gipfel in Buenos Aires.
Bei meiner letzten Investorenkonferenz in Peking Anfang November sind zwei Welten von Personengruppen unterschiedlicher Stimmungslage aufeinander gestoßen: auf der einen Seite durch die Tarifstreitigkeiten zwischen den USA und China verunsicherte Investoren, auf der anderen Seite selbstbewusste chinesische Unternehmer, die darauf vertrauen, dass die Staatsführung die Geschicke des Landes lenkt. In sieben Grafiken vergleicht Erste-AM-Experte Thomas Oposich die beiden Supermächte.
2. Ausgaben für Forschung und Patentanmeldungen
Abbildung 3 zeigt, dass die Forschungs- und Entwicklungsausgaben (R&D) Chinas in Prozent des BIP im Jahr 2000 nur 0,9 Prozent ausmachten (gegenüber 2,6 Prozent in den USA); zuletzt lagen sie bei 2,1 Prozent (2,7 Prozent in den USA). Die durchschnittliche Wachstumsrate der letzten 15 Jahre belief sich in China auf 5,6 Prozent, im Vergleich dazu in den USA auf nur ca. 0,3 Prozent.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass China bei der Patentregistrierung im internationalen Patensystem (PCT) die Nase vorne hat (siehe Abbildung 4). Mit Huawei Technologies, ZTE Corporation und BOE Technology schafften es drei chinesische...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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Abbildung 3 zeigt, dass die Forschungs- und Entwicklungsausgaben (R&D) Chinas in Prozent des BIP im Jahr 2000 nur 0,9 Prozent ausmachten (gegenüber 2,6 Prozent in den USA); zuletzt lagen sie bei 2,1 Prozent (2,7 Prozent in den USA). Die durchschnittliche Wachstumsrate der letzten 15 Jahre belief sich in China auf 5,6 Prozent, im Vergleich dazu in den USA auf nur ca. 0,3 Prozent.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass China bei der Patentregistrierung im internationalen Patensystem (PCT) die Nase vorne hat (siehe Abbildung 4). Mit Huawei Technologies, ZTE Corporation und BOE Technology schafften es drei chinesische Unternehmen unter die Top 10. Während Intel Corporation und Qualcomm Corporation auf Seiten der USA und Mitsubishi Electric Corporation und Sony Corporation aus Japan die aktivsten Unternehmen waren.
3. Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen
China gewinnt an Boden im Bereich Wissenschaft und Technik. Denn die Anzahl der Publikationen von Forschungsartikeln in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern (Science & Engineering = S&E) ist auch ein wichtiger Indikator für die zukünftige Innovationsstärke eines Landes. Im Jahr 2003 (siehe Abbildung 5) machte China gerade einmal mit 87.000 Veröffentlichungen nur 7,4 Prozent des globalen Gesamtvolumens aus, die USA mit 322.000 (27,2 Prozent), und Europa mit 389.000 (32,9 Prozent).
Und heute? China hat mit 426.000 Veröffentlichungen die USA mit 409.000 mittlerweile überholt. China hat somit mit 18,6 Prozent seinen Anteil mehr als verdoppelt, hingegen reduzierte sich der Anteil der USA deutlich auf 17,8 Prozent. Europa steht mit 614.000 (29,9 Prozent) weiterhin an der Spitze.
Betrachtet man die Detailzahlen aller Forschungsarbeiten, auf die sich China und der Rest konzentrieren, so handelt es sich bei China hauptsächlich um reine Ingenieurwissenschaften (28,9 Prozent), Biowissenschaften (14 Prozent) und medizinische Wissenschaften (13,3 Prozent).
Thomas Oposichist leitender Fondsmanager bei der österreichischen Fondsgesellschaft Erste Asset Management und unter anderem Spezialist für nachhaltige Anlagen.