Chinas Staatschef Xi Jinping (2. von links) und US-Präsident Donald Trump (ganz rechts) mit Delegationsteilnehmern bei einem gemeinsamen Abendessen nach dem G20-Gipfel in Buenos Aires.
Bei meiner letzten Investorenkonferenz in Peking Anfang November sind zwei Welten von Personengruppen unterschiedlicher Stimmungslage aufeinander gestoßen: auf der einen Seite durch die Tarifstreitigkeiten zwischen den USA und China verunsicherte Investoren, auf der anderen Seite selbstbewusste chinesische Unternehmer, die darauf vertrauen, dass die Staatsführung die Geschicke des Landes lenkt. In sieben Grafiken vergleicht Erste-AM-Experte Thomas Oposich die beiden Supermächte.
4. Anzahl der STEM-Studenten (Science, Technology, Engineering and Mathematics)
China wird nicht umsonst als eine der ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Menschheit bezeichnet. Denn Bildung boomt in China und das schon seit geraumer Zeit, wie Abbildung 6 zeigt. Zwischen 2000 und 2014 ist die jährliche Zahl der chinesischen Bachelor-Absolventen in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern von 359.000 auf 1,66 Millionen gestiegen. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der U.S. Absolventen von 483.000 auf 742.000 pro Jahr gestiegen.
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
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4. Anzahl der STEM-Studenten (Science, Technology, Engineering and Mathematics)
China wird nicht umsonst als eine der ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Menschheit bezeichnet. Denn Bildung boomt in China und das schon seit geraumer Zeit, wie Abbildung 6 zeigt. Zwischen 2000 und 2014 ist die jährliche Zahl der chinesischen Bachelor-Absolventen in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern von 359.000 auf 1,66 Millionen gestiegen. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der U.S. Absolventen von 483.000 auf 742.000 pro Jahr gestiegen.
Abbildung 6
Fazit
Eine Reihe von strukturellen Faktoren spricht also dafür, dass in geopolitischer Hinsicht die sich bereits abzeichnende Entwicklung vom uni- zum multipolaren System ihre Fortsetzung findet. China gewinnt an Einfluss, die Dominanz der USA nimmt ab. Diese Entwicklung wird aber auch als Argument dafür verwendet, dass der Konflikt zwischen den USA und China nicht nur ein Handelsstreit ist. Die Aussetzung der geplanten Anhebung der Zölle auf chinesische Importe für 90 Tage sorgt wohl tatsächlich nur für eine kurze Entspannung in der säkularen Auseinandersetzung zweier rivalisierender Mächte respektive Systeme.
Auf lange Sicht gesehen hat diese Aussage auch für den globalen Finanzmarkt ihre Gültigkeit. Der chinesische Offshore-Markt für Unternehmensanleihen in US-Dollar ist erwachsen geworden, und die Weichen für höhere Kapitalflüsse aus dem Ausland wurden gestellt. So hat sich das Volumen für chinesische Unternehmen, die in US-Dollar emittieren in den letzten fünf Jahren um 161,5 Milliarden US-Dollar von 79,8 Milliarden US-Dollar auf 241,3 Milliarden US-Dollar erhöht. Der Anteil Chinas an einem repräsentativen Index wie z.B. dem J.P. Morgen CEMBI Broad ist innerhalb von 5 Jahren von 11,5 Prozent auf 24,6 Prozent gestiegen (siehe Abbildung 7).
Die Anzahl der Unternehmen, die diese Kanäle der Finanzierung gewählt haben, hat sich auf 126 fast verdoppelt. Angesichts dieses rasant gestiegenen Anteils chinesischer Emittenten gewinnen Investorenkonferenzen, wo sich chinesische Unternehmen präsentieren und sich Gläubigerfragen in kleiner Runde stellen, an Bedeutung für Fondsmanager, die Kapital global in Emerging Markets allozieren.
Abbildung 7
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Thomas Oposichist leitender Fondsmanager bei der österreichischen Fondsgesellschaft Erste Asset Management und unter anderem Spezialist für nachhaltige Anlagen.