Degussa-Goldhandel-Chefvolkswirt Torsten Polleit
Die chronische Inflation durch die Vermehrung der Geldmenge
Thorsten Polleit ist Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel.
Das so genannte ungedeckte Papiergeld, wie zum Beispiel der Euro, ist kein verlässliches Wertaufbewahrungsmittel, sagt Thorsten Polleit. „Es verliert seine Kaufkraft im Zeitablauf, und zwar stärker, als viele meinen“, so der Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel.
Was bedeutet das für mich?
Aus den obigen Überlegungen lassen sich ganz konkrete Einsichten ableiten:
1. Man musste in den letzten Jahrzehnten einen einkommensanstieg von durchschnittlich 3,1 Prozent pro Jahr erzielen, um an der Einkommensmehrung im Euroraum teilzuhaben. Diejenigen, deren Einkommen um weniger (mehr) als diese Rate zugenommen hat, sind vergleichsweise ärmer (reicher) geworden.
2. Wenn das Wachstum der Geldmenge das Wachstum des nominalen Einkommens übersteigt, muss man hellhörig werden. Denn dann reicht es nicht mehr aus, wenn das eigene Einkommen nur in Höhe des nominalen Bruttoinlandsproduktes wächst: Das eigene Einkommen beziehungsweise Vermögen muss dann mit...
Märkte bewegen Aktien, Zinsen, Politik. Und Menschen. Deshalb präsentieren wir dir hier die bedeutendsten Analysen und Thesen von Top-Ökonomen - gebündelt und übersichtlich. Führende Volkswirte und Unternehmensstrategen gehen den wichtigen wirtschaftlichen Entwicklungen clever und zuweilen kontrovers auf den Grund.
Da diese Artikel nur für Profis gedacht sind, bitten wir Sie, sich einmalig anzumelden und einige berufliche Angaben zu machen. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Was bedeutet das für mich?
Aus den obigen Überlegungen lassen sich ganz konkrete Einsichten ableiten:
1. Man musste in den letzten Jahrzehnten einen einkommensanstieg von durchschnittlich 3,1 Prozent pro Jahr erzielen, um an der Einkommensmehrung im Euroraum teilzuhaben. Diejenigen, deren Einkommen um weniger (mehr) als diese Rate zugenommen hat, sind vergleichsweise ärmer (reicher) geworden.
2. Wenn das Wachstum der Geldmenge das Wachstum des nominalen Einkommens übersteigt, muss man hellhörig werden. Denn dann reicht es nicht mehr aus, wenn das eigene Einkommen nur in Höhe des nominalen Bruttoinlandsproduktes wächst: Das eigene Einkommen beziehungsweise Vermögen muss dann mit einer höheren Rate zunehmen, damit man nicht zurückfällt relativ zur Vermögensmehrung der anderen.
Ungedecktes Papiergeld
Diese wenigen Überlegungen deuten bereits an, dass sich mit ungedecktem Papiergeld kein Vermögen aufbauen lässt, schon gar nicht in der heutigen Zeit, in der die Zentralbanken den Zins auf die Nulllinie drücken beziehungsweise sogar für (nach Abzug der Preisinflation) negative Zinsen sorgen.
Wie problematisch das heutige ungedeckte Papiergeld ist, wird auch daran deutlich, dass es die Menschen quasi zwingt, sich in den Finanzbeziehungsweise Vermögensmärkten zu engagieren, damit sie einkommens- und vermögenstechnisch nicht zurückzufallen. Ob solch ein Engagement letztlich für alle zum Erfolg führen kann, wenn die Zentralbanken die Zinsen auf oder unter die Nulllinie drücken, ist allerdings höchst fraglich.
Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
- Seite 1 − Preise auf Vermögensmärkten
- Seite 2 − Was bedeutet das für mich?
Über den Autor