LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche

Vom Aktienclub zum Investmentfonds „Wir suchen 50 attraktiv bewertete Weltmarktführer mit starken Marken“

Seite 2 / 2

Wo sind Sie zuletzt fündig geworden?

Im Energiesektor. Anfang 2016 war der Ölpreis stark verfallen. Also verstärkten wir unser Engagement dort, unter anderem durch den Erwerb von Aktien des Branchenführers Exxon Mobil. Am Aufschwung des Goldmarkts haben wir in diesem Jahr über den weltgrößten Förderer Barrick partizipiert. Inzwischen wurde dessen Depotanteil aber wieder reduziert.

Grundsätzlich beobachten wir sehr genau, wenn die Investorenherde in eine Richtung rennt. Tendenziell positionieren wir uns dann auf der anderen Seite. So vermeiden wir es, modischen Trends aufzusitzen, wie sie etwa der Internet-Hype zur Jahrtausendwende und die Rohstoffhausse bis 2008 darstellten.

Mit BMW und Daimler haben Sie auch zwei ausgesprochene Zykliker eingesammelt. Sehen Sie die gesamte Autobranche nicht auf dem absteigenden Ast, weil zukünftig alle elektrisch fahren?

Das sagen viele, aber warten wir doch erst einmal ab, mit welcher Dynamik die Elektromobilität um sich greift. Nach unserer Einschätzung ist der Umbruch in den Kursen nun enthalten. Daimler haben wir kürzlich zugekauft, BMW halten wir schon länger. Beide Unternehmen besitzen starke Marken und bringen genügend Innovationskraft mit, um die Herausforderung Elektromobilität zu meistern.

Ihr Fondsportfolio enthält zahlreiche US-Aktien, auch Technologietitel sind dabei. Sehen Sie deren Performance durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump in Gefahr?

Eher nicht, denn politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Aktuell zählt unser Fonds ja zu den Gewinnern. Die Wall Street legte nach Trumps Wahl zu, hinzu kam die Dollar-Aufwertung. Wie angekündigt, wird Trump nun wohl ein großes Infrastrukturprogramm auflegen.

Möglicherweise holt er auch einen Teil der Milliarden US-Dollar ins Land zurück, die amerikanische Technologiekonzerne zurzeit noch weitgehend unversteuert im Ausland lagern. Und dieses repatriierte Geld könnte zum Beispiel in Aktienrückkäufe fließen.

Besteht aber jetzt nicht die Gefahr, dass steigende Zinsen den Aufschwung abwürgen könnten?

Für die Weltkonjunktur insgesamt sehe ich geringe Risiken, zumal die Schwellenländer seit einigen Monaten Boden gutmachen. Da die Zinsdynamik von den USA ausgeht, könnte der Dollar weiter erstarken. Möglicherweise leiden darunter die Erträge amerikanischer Exportunternehmen.

Auf der anderen Seite dämpft die globale Präsenz der meisten US-Konzerne diesen Effekt. Und es gibt auch Gewinner: Der starke Dollar spielt den europäischen Unternehmen in die Hände. Wir könnten uns deswegen vorstellen, demnächst in Europa zuzukaufen und die bereits bestehende Untergewichtung in US-Titeln weiter zu erhöhen.

Dies alles erfolgt aber mit ruhiger Hand. An der Ausrichtung des Portfolios auf globale Qualitätsaktien aus der ersten Reihe werden wir unbedingt festhalten.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion