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Ambitionierte Pläne Vom Klimasünder zum Umweltschützer?

Von Lesedauer: 2 Minuten
Solarkraftwerk in China
Solarkraftwerk in China: Wind- und Solarkapazitäten müssten sich verzehnfachen, um das ambitionierte Klimaziel Chinas zu erfüllen. | Foto: imago images / Xinhua

Um Chinas ambitionierte Klimaziele zu erreichen, bedarf es Gesamtinvestitionen von geschätzt mehr als 90 Billionen Yuan – umgerechnet etwa 11 Billionen Euro. Die Wind- und Solarkapazitäten müssten sich verzehnfachen und der Anteil nicht-fossiler Brennstoffe am Strommix von derzeit 30 Prozent bis 2050 auf 80 bis 90 Prozent steigen.

Umweltschutzambitionen Chinas bekräftigt

Sowohl im 14. Fünf-Jahres-Plan als auch auf dem jüngsten G20-Gipfel hat sich Staatspräsident Xi Jinping für seine ehrgeizigen Pläne stark gemacht. Er drängt auf die „vollständige und wirksame Umsetzung des Pariser Abkommens“. Unter der Trump-Administration zogen sich die USA aus dem Abkommen zurück, doch Biden will einen erneuten Beitritt. Inwiefern der künftige US-Präsident darüber hinaus seine „grünen“ Ziele umsetzen kann, hängt vom Ergebnis der im Januar 2021 bevorstehenden Wahl zweier Sitze für den Senat ab.

Bis zur Amtsübergabe wird der amtierende Präsident Donald Trump seiner Linie treu bleiben und in Sachen Klimawandel eine gewisse Zurückhaltung beibehalten. Die Klimaschutz-Ankündigungen des chinesischen Präsidenten auf dem G20-Gipfel mögen zwar ein durchdachter strategischer Schachzug gegenüber den USA sein. Aber auch in China dürfte sich inzwischen das Bewusstsein durchgesetzt haben, dass der Klimawandel nicht länger verharmlost werden darf.

Chinas Ziel wird die Dynamik der Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung aus erneuerbaren Energien beschleunigen – wie Solar-, Wind- und Wasserkraft. Es werden Unternehmen profitieren, die saubere Technologien in den Bereichen E-Mobilität, Wassermanagement, grüner Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung bereitstellen.

Investment-Chancen in der zweitgrößten Volkswirtschaft

Die Verringerung der CO2-Emissionen in den kommenden Jahrzehnten wird entscheidend sein, um nicht nur national festgelegte Beiträge zum Klimaschutz zu erreichen, sondern auch um dem globalen Ziel einer Erderwärmung von nicht mehr als 2 Grad Celsius, das im Pariser Vertrag von 2015 festgelegt wurde, näher zu kommen.

Beispielsweise könnte Longi Green Energy, ein chinesischer Hersteller von Photovoltaikanlagen und Entwickler von Solarprojekten, dabei von großer Bedeutung sein. Das Unternehmen konzentriert sich unter anderem darauf, Kohlenstoffemissionen im Produktions- und Betriebsprozess zu verringern, während es im ständigen internationalen Austausch im Hinblick auf Möglichkeiten zur Energieeinsparung und der Entwicklung neuer Technologien steht.

Ebenfalls profitiert Longi von technologischen Fortschritten, die sich aus seinen hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung ergeben. Der Konzern reinvestiert 6 Prozent seiner Einnahmen in diesen Bereich – während der Branchendurchschnitt bei 1 bis 2 Prozent liegt.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich eine Entwicklung weg von der globalen Zusammenarbeit hin zu jeweils nationalen Umweltschutzanstrengungen vollzogen. Doch Chinas ehrgeizige Pläne in Kombination mit einer klimafreundlichen neuen US-Regierung könnten eine Rückkehr zu mehr globaler Kooperation bedeuten.

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