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Aktien-Tipp vom Vermögensverwalter Vom Wandel der Automobilindustrie profitieren

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Probleme mit den Lieferketten

Die Lear Corp. ist allerdings auch ein Paradebeispiel für ein gutes Unternehmen, dessen Aktien aufgrund der Unterbrechungen in den globalen Lieferketten abgestraft wurden. Betroffen war die gesamte Produktion von fehlenden Mikrochips bis hin zu Leder. Allerdings besteht unsererseits die Überzeugung, dass das Management von Lear Corp. das Unternehmen durch eine dauerhafte Senkung der Betriebskosten für höhere Margen positioniert hat, sobald sich die Marktumstände wieder erholen.

Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor ist, dass die Lear Corp. in einer Branche tätig ist, in der die bedeutenden Akteure aufgrund ihrer Größe und ihrer weltweit verteilten Produktionsstätten über eine einzigartige Fähigkeit verfügen, ihre anspruchsvollen Kunden aus der Automobilproduktion (OEM) mit hinsichtlich der Kosten wettbewerbsfähigen Produkten zu beliefern. Durch sein vertikal integriertes Betriebsmodell, seine hochwertige Produktpalette und seine solide Bilanz ist der in Michigan ansässige Zulieferer seinen Konkurrenten voraus. Mit einem Marktanteil von 25 Prozent ist Lear Corp. gemessen am Umsatz der größte Entwickler und Hersteller von Fahrzeugsitzen in den USA. So entfallen auf das Segment „Seating“ rund drei Viertel des Gesamtumsatzes, der Rest stammt aus dem elektronik-lastigen Segment „E-Systems“.

 

 

 


Stetiges Wachstum erwartet

Unsere Analysen haben ergeben, dass Lear mit der Herstellung von Fahrzeugsitzen in der Vergangenheit ein stetiges organisches Wachstum erzielt und einen nachhaltigen Cashflow erwirtschaftet hat. Entscheidend ist außerdem, dass die Lear Corp. den Analysen zufolge – anders als viele andere Tier-1-Automobilzulieferer, also Zulieferer, die direkt an den OEM liefern – von der fortdauernden Umstellung auf Elektrofahrzeuge profitieren dürfte. Stellt doch das Segment „E-Systems“ das eigentliche Kerngeschäft des Unternehmens dar.

Das Segment „E-Systems“ ist aus aktueller Sicht im Hinblick auf nachhaltiges Wachstum und höhere Renditen gut aufgestellt und wird vom Markt weitgehend übersehen. Schließlich hat das Management mehrere Jahre damit zugebracht, dieses Geschäftsfeld neu zu positionieren und sich von Produkten getrennt, die nicht zum Kerngeschäft gehören, um sich ganz dem Markt für Elektrofahrzeuge zu widmen.

Beispielsweise sind herkömmliche Niederspannungs-Kabelbäume in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bislang unverzichtbare Komponenten. Interessanterweise benötigen Elektrofahrzeuge jedoch mehr Anschlüsse und eine hochwertigere Verkabelung, um perfekt zu funktionieren. Es wird zudem erwartet, dass die Konnektivität bei den Fahrzeugen der Zukunft eine Notwendigkeit sein wird. Das Management von Lear Corp. hat diese bevorstehende Umstellung der Branche von Niederspannungs- auf Hochspannungselektronik schon vor Jahren erkannt und das Produktangebot von E-Systems entsprechend umgestellt. So machen Kabelbäume heute etwa zwei Drittel des Segments „E-Systems“ des Unternehmens aus und sind ein entscheidender Teil der internen Verkabelung von Fahrzeugen.

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