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Von der Inflation zur Rezession „Es ist kaum zu erwarten, dass Putin den Gashahn wieder aufdreht“

Rollschuh- statt Schlittschuhbahn am Stuttgarter Wintermarkt
Rollschuh- statt Schlittschuhbahn am Stuttgarter Wintermarkt: „Die Wirtschaft in der Eurozone dürfte es hart treffen, denn hier wirkt sich die Energiekrise sehr viel stärker aus als in den USA“, so Pfingsten. | Foto: Imago Images / Arnulf Hettrich

Ein gleichzeitiges Fallen von Aktien und Anleihen, wie es 2022 stattfand, kommt extrem selten vor. Dieses ungewöhnliche Phänomen hat die Anleger eine Stange Geld gekostet. Die Entwicklung könnte 2023 zumindest etwas besser verlaufen, auch wenn das Umfeld an den Finanzmärkten herausfordernd bleiben dürfte.

Die Inflation sollte in den kommenden Monaten an Brisanz verlieren. Dafür dürfte die Angst vor der anstehenden Rezession in den Vordergrund rücken. Im weiteren Jahresverlauf könnte es dann zu einer leichten konjunkturellen Erholung kommen.

Die Inflation verliert ihren Schrecken

Die gute Nachricht lautet: 2023 dürfte sich vergleichsweise zügig die Geldentwertung zurückbilden. Ein wesentlicher Grund sind die geringeren Rohstoff- und Energiepreise. Hier spielen auch Basiseffekte eine Rolle. Gleichzeitig erholen sich die Lieferketten, was sich beispielsweise an den gesunkenen Frachtraten der Reedereien zeigt. Außerdem kühlt sich der Wohnungsmarkt deutlich ab – und zwar sowohl in den USA als auch in Europa.

Ein Sinken der Inflation auf das Niveau der vergangenen Jahre ist allerdings nicht so bald zu erwarten. Der Wert dürfte 2023 im Durchschnitt bei rund 4 Prozent liegen und damit deutlich höher als die 2 Prozent, die die Notenbanken anpeilen. Dennoch dürfte es diese Entwicklung den Währungshütern erlauben, bei ihren Leitzinserhöhungen eine Pause einzulegen. Sie müssen versuchen, gleichzeitig die Inflation wirksam zu bekämpfen, ohne dabei die jeweiligen Volkswirtschaften tiefer in eine Rezession zu zwingen als nötig – ein schwieriger Balanceakt.

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Rezession kaum zu vermeiden

Ein Schrumpfen der Volkswirtschaften in den USA und im Euroraum, scheint sich kaum vermeiden zu lassen. Vielmehr stellt sich die Frage, wie heftig die Rezession werden dürfte. Dabei sind größere regionale Unterschiede zu erwarten. In den USA dürfte sich das Konjunkturwachstum spürbar abschwächen. Hier ist aber nur mit einer milden Rezession zu rechnen.

In den Vereinigten Staaten spielt der Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle. Die Arbeitslosigkeit muss steigen, damit die Lohninflation begrenzt wird. Dabei besteht die Gefahr, dass die Maßnahmen der Fed nicht weit genug gehen, um die Inflation in den Griff zu bekommen.

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