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Von KI bis Infrastruktur: Welche Chancen die Aktienmärkte bieten
Aussichtsreiche Unternehmen finden sich unter anderem im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), und auch Dividendentitel rücken wieder in den Fokus. Die US-Wirtschaft und insbesondere das herstellende Gewerbe profitieren 2024 von den geplanten Geldspritzen der Regierung. Außerdem kann es unter den Emerging Markets einzelnen Ländern gelingen, aus dem Schatten Chinas zu treten.
Künstliche Intelligenz: Es gilt den Hype von den tatsächlichen Chancen zu unterscheiden
Bedeutende Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) haben im Jahr 2023 Aufsehen erregt und die Aktienkurse einer Handvoll großer Tech-Unternehmen in die Höhe getrieben. Ohne Zweifel wird KI eines der wichtigsten Anlagethemen unserer Generation sein. Aber es ist wichtig, den kurzfristigen Hype von den langfristigen Anlagechancen zu unterscheiden. Dies erfordert gründliches fundamentales Research, Selektivität und Geduld.
Ein möglicher Rahmen für Investitionen in KI besteht aus Investitionen in Unternehmen, die die Rechenleistung bereitstellen, wie zum Beispiel ausgewählte Halbleiter- und Halbleiterausrüstungshersteller. In diesem Zusammenhang kommen Unternehmen wie Nvidia und Broadcom in den Sinn. Der andere Bereich, in dem wir Chancen sehen, ist das, was wir Infrastruktur nennen. Dabei handelt es sich um die öffentlichen Cloud-Hyperscaler, die die Infrastruktur bereitstellen, auf der die meisten KI-Workloads laufen werden.
Unternehmen wie Microsoft Azure und Amazon Web Services fallen in diese Kategorie. Diese Unternehmen könnten sich kurz- und mittelfristig als interessante Investitionen erweisen. Ein weiterer Bereich, der von der Infrastruktur profitiert, sind so genannte Netzwerkausrüster oder Hersteller wie Arista Networks, die Switches und Router herstellen, die für die Zuverlässigkeit und den Hochgeschwindigkeitsbetrieb von Computerservern in der Cloud sehr wichtig sind.
Im Moment sehen wir nur sehr wenige Anlagegelegenheiten bei den Entwicklern von KI. Längerfristig dürften die meisten KI-Modelle zur Massenware werden. In Zukunft wird es wahrscheinlich eine kleinere Anzahl großer Gewinner geben, und diese Gewinner dürften diejenigen sein, die Zugang zu den großen, personenbezogenen, schwer zu replizierenden und fragmentierten Datensätzen haben. Hier haben aktuell die großen etablierten Technologieunternehmen im Startvorteil.
Es ist schwer vorstellbar, dass es einen Sektor oder einen Teil der Wirtschaft gibt, der von der KI in Zukunft nicht positiv beeinflusst werden wird. Wie jedoch die vielen möglichen Anwendungen am Ende aussehen und wer die realen Nutznießer der KI sein werden, ist derzeit nur schwer absehbar. Die weithin gepriesenen Vorzüge der KI werden sich wahrscheinlich erst über Jahrzehnte und Generationen hinweg entfalten. Was jetzt schon sicher ist, das sind die Unternehmen, die die Rechenleistung und Infrastruktur bereitstellen.
Unbeliebte Dividendentitel versprechen Diversifizierung und Erträge
Während viele Anleger zuletzt vom KI-Boom mitgerissen wurden, sind die Bewertungen von Dividendentiteln im Vergleich zum Gesamtmarkt auf das niedrigste Niveau seit Jahrzehnten gesunken. Da für den weiteren Jahresverlauf eine Abschwächung des Wachstums erwartet wird und die Gefahr einer globalen Rezession noch nicht vollständig gebannt ist, könnten Dividenden dennoch eine wichtige Rolle für die Gesamtrendite spielen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Da es schwierig ist vorauszusagen, wann die Wende im Zyklus eintreten wird, sollten Anleger aus unserer Sicht nicht nur nach Unternehmen mit Wachstumspotenzial Ausschau halten, sondern auch nach solchen, die Dividenden zahlen. Denn letztere können die Marktvolatilität abmildern. Dabei sind die Bewertungen wichtig, aber auch weiteren Geschäftsaussichten der dividendenzahlenden Unternehmen.
In verschiedenen Branchen sehen wir ausgewählte Dividendentitel, die gezielt Strategien verfolgen, um die Nachfrage nach ihren Angeboten zu steigern. So hat beispielsweise der Apotheken-Einzelhändler CVS Health jüngst eine neue Abteilung eingeführt, die mit Arzneimittelherstellern zusammenarbeiten wird. Das Ziel dabei ist, Biosimilar-Versionen führender Medikamente herzustellen, wodurch diese erschwinglicher würden.
Für Anleger, die sich über die Risiken einer Konzentration ihres Portfolios auf eine Handvoll Tech-Giganten mit ähnlichen Geschäftsfeldern Sorgen machen, können Dividendenaktien also eine Alternative darstellen, die sowohl Diversifikation als auch Einkommen verspricht.