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Fondsklassiker Jupiter Dynamic Bond So stellt sich Flaggschiff-Manager Bezalel für die Trendwende auf

Fondsmanager Ariel Bezalel
Fondsmanager Ariel Bezalel: Sein Rentenfonds Jupiter Dynamic Bond ging seit Jahresbeginn für seine Verhältnisse ungewöhnlich tief in die Knie. | Foto: Jupiter Asset Management

Mit Anleihen Geld verdienen? Für die meisten Anleger im bisherigen Jahresverlauf nicht viel mehr als ein frommer Wunsch. Verluste, wohin das Auge blickt – bei Staatsanleihen bester Bonität ebenso wie bei Schwellenländer-Titeln oder Unternehmensanleihen aus erster, zweiter oder dritter Reihe. Der normale Lauf der Dinge eben, wenn Notenbanken rund um den Globus angesichts davongaloppierender Inflationsraten in rekordverdächtigem Tempo die längst überfällige Zinswende einleiten und gleichzeitig massive Rezessionsängste die Runde machen.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Glaubt man Ariel Bezalel, wird in den kommenden Monaten alles noch viel schlimmer. Anders als die meisten anderen Marktteilnehmer hegt der Manager des globalen Rentenfonds-Klassikers Jupiter Dynamic Bond (ISIN: LU0459992896) nämlich keinerlei Zweifel daran, dass die US-Notenbank Federal Reserve im Kampf gegen die Inflation auf Kurs bleibt und den Ankündigungen ihres Präsidenten Jerome Powell weitere Zinsschritte folgen lässt. „Wir sind noch nicht über den Berg“, warnt er angesichts der jüngsten, von gegenteiliger Hoffnung geprägten Erholung vieler Anleihekurse. „Die Inflation mag ihren Höhepunkt erreicht haben, ist aber immer noch viel zu hoch“, erläutert Bezalel. Und der politische Druck auf Powell, sie zu drosseln, sei enorm.

Die sich zwangsläufig anschließende Rezession wiederum werde deutlich heftiger ausfallen als allgemein erwartet. Anders als bei früheren Konjunktureinbrüchen komme aus China keine nennenswerte Unterstützung, eher im Gegenteil: „Die Auflösung der Immobilienblase in China wird noch Jahre dauern, und die Regierung ist gefangen zwischen hohen Wachstumszielen, die zunehmend unerreichbar erscheinen, und ihrer mangelnden Bereitschaft, zu den schuldenfinanzierten Infrastruktur-Ausgaben der Vergangenheit zurückzukehren.“ Wahrlich harte Zeiten also, in denen Bezalel sich zunächst weiter vorsichtig positionieren will. So hat er sein Engagement in Schwellenländern deutlich zurückgefahren und beispielsweise Lokalwährungsanleihen aus Brasilien und Südafrika komplett verkauft. Im Bereich der Unternehmensanleihen achtet er zudem auf wetterfeste Geschäftsmodelle und kurze Durationen.

Ganz anders im Bereich der Staatsanleihen, wo Bezalel vor allem in den USA, Australien, Neuseeland und Südkorea übergewichtet ist. Dort bevorzugt der Jupiter-Manager lange Laufzeiten, denn: „Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank ihre Politik radikal anpasst, wenn sich die Rezession vertieft und die Inflation drastisch zurückgeht.“ Und je stärker und tiefer die Auswirkungen auf das Wachstum ausfielen, desto heftiger würden die Renditen nach Erreichen des Wendepunkts zurückschnellen. Wer den holprigen Weg dahin gut überstehe, habe mit Langläufern also beste Aussichten auf ordentliche Kursgewinne.

 

Man kann den Anteilseignern des Jupiter Dynamic Bond nur wünschen, dass Bezalel mit seiner Einschätzung recht behält. Würde sie das Eintreten des skizzierten Szenarios doch ein wenig dafür entschädigen, dass ihr Fonds seit Jahresbeginn für seine Verhältnisse ungewöhnlich tief in die Knie ging – zum Stichtag 26. September immerhin um mehr als 17 Prozent. Frühere Markteinbrüche wie 2015 oder Anfang 2020 hatte Bezalel angesichts seines betont flexiblen Ansatzes wesentlich besser abgefedert und dafür zahlreiche Auszeichnungen eingeheimst.

Davon ist der Jupiter Dynamic Bond, der angesichts der jüngsten Verluste auch im Drei- und Fünf-Jahres-Vergleich keine sonderlich gute Figur macht, momentan weit entfernt. Ihn und seinen seit nunmehr 24 Jahren im Renten- und Multi-Asset-Team von Jupiter Asset Management tätigen Manager bereits abzuschreiben käme aber wohl deutlich zu früh.

Quelle: Morningstar

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