Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren
Das Tool für Profis und solche, die es werden wollen – jetzt die DAS INVESTMENT Fonds-Analyse-App installieren.

Vontobel-Experte Mondher Bettaieb Was das Ende des Zinserhöhungszyklus für die Rentenmärkte bedeutet

Von in RentenfondsLesedauer: 3 Minuten
Mondher Bettaieb, Leiter Unternehmensanleihen bei Vontobel Asset Management
Mondher Bettaieb, Leiter Unternehmensanleihen bei Vontobel Asset Management | Foto: Vontobel Asset Management

Die US-Notenbank zeigte sich auf ihrer Sitzung friedlicher als von vielen erwartet. Die Fed bestätigte unsere Erwartungen, dass sie ihren Zinserhöhungszyklus abgeschlossen hat. Jerome Powell trug zur ausgeglichenen Marktstimmung bei, indem er die guten Fundamentaldaten der US-Wirtschaft kommentierte und darüber informierte, dass die Fed nicht mehr den Drang verspürt, die Zinspolitik zu straffen, da sie den aktuellen Zinssatz nun als neutral ohne expansiven oder restriktiven Effekt auf die Wirtschaft betrachtet.

Wir waren stets der Überzeugung, dass es maßgeblich auf den sogenannten „Dot Plot“, (Notenbanker Jargon für das Punktdiagramm der Fed, das als Basis für die Zinsprognose dient) ankommt. Während der kurzfristige Dot Plot signifikant nach unten korrigiert wurde, blieb der Median des langfristigen Dot Plots unverändert bei 2,75 Prozent. Allerdings gibt es beachtenswerte Bewegungen im Hintergrund der Zusammensetzung des langfristigen Dot Plots, da zehn von 16 politischen Entscheidungsträgern nun den langfristigen Dot Plot eher bei 2,625 Prozent, beziehungsweise am unteren Ende des Dot Plots für 2021 sehen.

Die Mehrheit der Befragten geht also sowohl für 2021 als auch für den langfristigen Dot Plot von einer mittelfristigen Prognose von 2,625 Prozent aus, was dem aktuellen Leitzins der Fed von 2,25-2,5 Prozent sehr nahe kommt. In Verbindung mit dem gemäßigten politischen Kurs, der gestern Abend für die nächsten Jahre angekündigt wurde, erklären wir hiermit das Ende des aktuellen Zinserhöhungszyklus. Weitere Zinserhöhungen in naher Zukunft würden im Widerspruch zu den gestrigen Ankündigungen stehen, da der Zins dann über das Niveau von 2,625 Prozent steigen würde.

Darüber hinaus kündigte die Fed das Ende ihres Bilanzabbaus wie erwartet an. Ab Mai gedenkt sie die Obergrenzen von 30 auf 15 Milliarden US-Dollar zu senken, was bedeutet, dass sie bereits ab Ende Mai 15 Milliarden weitere Treasuries pro Monat kaufen würde. Dies wird die Liquidität des US-Dollars erhöhen und zu weiteren Liquiditätsüberschüssen an den Märkten beitragen. Die jüngste Erweiterung der Targeted Longer-Term Refinancing Operations (TLTRO) III der EZB durch Mario Draghi hat ebenfalls zu Erhöhung der Liquidität auf den Märkten beigetragen.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Zur Erinnerung: Das europäische Bankensystem generiert jedes Jahr rund 250 Milliarden Euro an neuen Deposits, die NICHT als Ersatz für die alten TLTROs verwendet werden müssen, die den Banken zur Verfügung gestellt wurden. Letztere werden bis 2021 mit 750 Milliarden Euro fällig, werden aber nun durch die neuen Kredite ersetzt. Wenn man bedenkt, dass wir mindestens drei ganze Jahre Zeit haben, bevor die neuen TLTRO Kredite 2023 auslaufen, in denen das europäische Bankensystem neue Bankeinlagen sammeln wird, bedeutet dies letztlich, dass das europäische System von 750 Milliarden überschüssiger Liquidität profitieren wird (drei Jahre x 250 Milliarden neue Einlagen). Die bevorstehende Überschussliquidität wird für die Rentenmärkte gewaltige Ausmaße annehmen.

Dies wird nicht nur den Wirtschafts- und Kreditzyklus stützen, sondern wir erwarten auch, dass Anleihenanleger zunehmend nach Renditespreads greifen werden. Dies ist positiv für die Kreditmärkte und auch für den S&P 500. Wir erwarten, dass der S&P 500 um etwa 20 Prozent steigen wird, da die Fed davon absehen wird, weiterhin an der Zinsschraube zu drehen, solange es ein akzeptables Wirtschaftswachstum gibt. Wir bekräftigen somit, dass weder die Fed noch die EZB Hindernisse für uns darstellen werden.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden
Tipps der Redaktion