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Vor der Hauptversammlung Deutsche Bank trifft Zorn der Aktionäre

in RegulierungLesedauer: 4 Minuten
Wenn am Donnerstag die Aktionäre wieder in Frankfurt zusammenkommen, werden Aufsichtsratschef Paul Achleitner und Jains Nachfolger John Cryan den Unmut der Aktionäre zu spüren bekommen. Die Erträge gehen zurück, der Kapitalbedarf steigt, und einige Investoren sorgen sich, dass es nur noch eine Frage der Zeit sein könnte, bis man sie auffordert, neue Aktien zu kaufen.

„Die Stimmung wird selbstverständlich schlecht sein, und ich befürchte, sie ist sogar schlechter als im letzten Jahr“, sagte Klaus Nieding, Vizepräsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Der Aktienkurs der Deutschen Bank ist in den letzten zwölf Monaten um fast die Hälfte gefallen, der Marktwert verringerte sich damit um beinahe 20 Milliarden Euro. Pläne zur Kapitalaufstockung und zur Senkung der Kosten konnten das Vertrauen der Anleger nicht wiederherstellen, während branchenweit die Gewinne zurückgingen. Ein Streit im Aufsichtsrat im April weckte Zweifel an Achleitners Entschlossenheit, Fehlverhalten bei der Bank zu bekämpfen.

Jain trat im Juni ab, nachdem er und Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen bei der Hauptversammlung im letzten Jahr die niedrigste Zustimmung bei einer Abstimmung seit mindestens einem Jahrzehnt erhalten hatte. Fitschen wird am Donnerstag zurücktreten, Cryan wird damit alleiniger Vorstandsvorsitzender.

Achleitner und Cryan lehnten weitere Äußerungen ab

Der Brite Cryan, der vor seiner Berufung zum Co-Vorstandsvorsitzenden Vorsitzender des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats war, hatte sich freimütig über die Mängel im Unternehmen geäußert, hatte überhöhte Bezahlungen, ausufernde Rechtskosten und veraltete Technologie kritisiert. Er strich die Dividende, um das Kapital zu stärken, und kündigte den Abbau von rund 9000 Stellen - zehn Prozent der Belegschaft - an. Und er will die Investmentbank verkleinern, indem er das Anleihenhandels-Imperium, das Jain aufgebaut hatte, zusammenstutzt. Einige Anleger begrüßten die Kostensenkungen als lange überfällig, während sich andere besorgt äußerten, dass diese die Erträge zu stark drücken könnten, vor allem während einer Handelsflaute.

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